„Gärten des Grauens“
Betr.: neue Baumschutzsatzung / „Haus und Grund“-Stellungnahme
Wenn eine neue Baumschutzsatzung bei privaten Haus- und Grundeigentümern Unverständnis und große Verärgerung auslöst, dann frage ich mich, ob diese, einschließlichihres Vorsitzenden Herrn Richter, auf beiden Augen blind sind. Die „Unmengen an Bäumen“, die von den Grundstückseigentümern gepflanzt wurden und die Wuppertal grüner machen, möchte ich gerne mal sehen.
Mir fällt dafür etwas anderes auf, nämlich die zunehmende Unsitte, Grundstücke mit einem „Garten des Grauens“ zu befrieden. Schottersteine auf einer pflanzenun- durchdringlichen Folie zieren immer mehr Grundstücke – umrahmt von Buchsbäumchen, wenn es hoch kommt. Hier und da noch eine Pflanze oder ein Strauch, das ist das einzige.
Es soll sich doch kein Unkräutchen bilden können und nur ja kein Insekt in die Nähe wagen, schließlich muss ja alles rein sein und darf keine Arbeit machen.
Junge Bäume, sofern sie denn gepflanzt werden, ersetzen keinen alten großen Baum, der abgeholzt wird. Wo sollen denn Vögel ihre Nester bauen? Und dass Bäume wie andere Pflanzen Wasser benötigen, ist manchen Mitbürgern auch eher unbekannt.
Wenn ich aus dem Fenster schaue, sehe ich, wie auf einem Nachbargrundstück eine alte Eiche bis an den Stamm mit Steinen eingerahmt wurde. Auf einem anderen Grundstück ist man zu faul, regelmäßig die Pflanzen zu wässern, man lässt sie einfach vertrocknen und kauft hinterher lieber neue.
Das ist die Realität. Wachen Sie auf, Herr Richter.
Bernd Reutershahn