Leser Der Preis wäre zu hoch

Betr.: Solidarisches Bürgerticket

Dass wir der Umwelt zuliebe unbedingt etwas tun müssen und den Individualverkehr effizienter und weniger Schadstoffe verursachend gestalten müssen, steht außer Frage.

Wenn es aber auch darum geht, die Wuppertaler Stadtwerke bei der Querverbundfinanzierung zu entlasten, dann lehrt die Erfahrung, dass die frei werdenden Gelder nicht oder nur teilweise für die Verbesserung der Infrastruktur verwendet werden. Zudem wird dem Bürger keine Wahlmöglichkeit gelassen, sich der "Zwangsabgabe" für das Bürgerticket zu entziehen (normale Verhältnisse vorausgesetzt). Das heißt, die bereits hohe Abgabenbelastung der hier wohnenden Menschen wird sich weiter erhöhen. Ich denke, das ist in einer Demokratie ein zu hoher Preis, den der mündige Bürger zu zahlen hätte.

Hätte die Politik nicht jahrelang die für Deutschland wichtige Automobilindustrie mit Samthandschuhen angefasst, wären unsere Autos längst umweltschonender unterwegs! Jetzt soll es der Bürger wieder einmal bezahlen — siehe auch Nachrüstung der Hardware beim Diesel.

Unabhängig davon würde ich mich über saubere Fahrzeuge (nicht Elektrofahrzeuge, die längst nicht in dem jetzigen Maße gefördert werden dürften, da sie zu viele Ressourcen kosten, und zudem die Entwicklung alternativer Antriebe verzögern) im Interesse meiner Enkel sehr freuen.

Reiner Götte

(Rundschau Verlagsgesellschaft)