„Stößels Komödie“ jetzt in der „Concordia“ Himbeertorte als Mordwaffe

Wuppertal · Eine Torte als tödliche Waffe wollen Claudia und Anton einsetzen. Das Publikum verfolgt live die Umsetzung des Planes mit.

Jan Phillip Keller als Anton mit fragendem Blick und einem Hühnerei.

Foto: Stößels Komödie

Mit „Mordpläne mit Himbeerdame“ tritt „Stößels Komödie on Tour“ während der nächsten Wochen in der „Gesellschaft Concordia“ am Werth 48 gegenüber vom Rathaus Barmen auf. Das Stück von Teresa Sperling und Stefan Voglhuber wird jetzt erstmals in Nordrhein-Westfalen aufgeführt.

Safak Pedük spielt die ausgebeutete und verzweifelte Bäckersgattin Claudia, die ihren Mann loswerden will. Jan Phillip Keller als Anton wird von seiner Oma (Maria Liedhegener) seit Jahren emotional erpresst, sie zu pflegen, obwohl sie eigentlich quietschfidel ist. Eines Morgens treffen sich die beiden Nachbarn zufällig in Antons Gartenschuppen. Es entwickeln sich eine Freund- und nach viel Alkohol eine Komplizenschaft.

Die schwarze Komödie lebt von den Dialogen der beiden Hauptfiguren. Eine aktive Handlung gibt es nur in begrenztem Rahmen am Anfang, als Anton sich zu Musik wie ein Stripper für die Arbeit umzieht und die Nachbarin ihn beobachtet. Regisseur Eric Haug hat eine kleine, zusätzliche Handlungsebene eingebaut: Die Oma, die sonst nur als Stimme vom Band kommt, ist in seiner Inszenierung als echte Person auf der Bühne zu sehen.

Claudia und Anton treffen sich einige Male im Schuppen, klagen sich gegenseitig ihr Leid und essen „Himbeerdame“, eine Himbeertorte. Claudia benutzt dabei sehr gern Redewendungen, allerdings immer falsch, und Anton korrigiert sie. Darüber entbrennt eine Diskussion. Genauso wenig, wie Claudia wahrhaben will, dass sie die falschen Wörter wählt, will Anton wissen, dass seine Oma ihn belügt. Als der Groschen dann fällt, betrinken sich die taffe Bäckersfrau, die eigentlich Konditorin ist, und der naive Tierpfleger gemeinsam mit Vogelbeerschnaps.

Dabei planen sie, die Oma und den untreuen Gatten mit einer „Himbeerdame“ und einem Einschläferungsmittel für Tiere umzubringen. Ob das klappt? Die beiden Figuren jedenfalls können sich später an nichts erinnern. Das Publikum rätselt mit, was denn nun ein glückliches Ende wäre und was wirklich passiert ist, denn auf der Bühne passiert diesbezüglich nichts.

Etwa zwei Stunden mit Pause dauert das Stück. Die „Gesellschaft Concordia“ als Location ist dabei ein besonderer Gewinn, obgleich der direkt angrenzende Weihnachtsmarkt akustisch wahrzunehmen ist. Die Gäste können vor Beginn und in der Pause auch mal einen Blick in die anderen Räume mit dem historischen Ambiente werfen.