Freitag in Cronenberg Patrick Hahn – das „Wunderkind der Klassikszene“
Wuppertal · Mit 26 Jahren kam Patrick Hahn 2021 als jüngster Generalmusikdirektor im deutschsprachigen Raum nach Wuppertal. Am Freitag (13. Dezember) ist er ab 20 Uhr zu Gast in der Reihe „Portrait“ der Gemeinde Cronenberg-Küllenhahn (Nesselbergstraße 16). Der Eintritt ist frei.
Gemessen an seinen vielen Kompositionen, Konzerten und Preisen müsste Patrick Hahn ein alter Mann sein. Doch das musikalische Wunderkind komponierte bereits mit zwölf Jahren das einstündige Singspiel „Die Frittatensuppe“. Es wurde 2008 unter seiner Leitung in Graz uraufgeführt. Und damit begann eine rasche Karriere, die den österreichischen Komponisten, Pianisten und Dirigenten 2021 im Alter von erst 26 Jahren zu den Wuppertaler Bühnen führte – als jüngster Generalmusikdirektor im deutschsprachigen Raum.
Über seinen Werdegang und die Zusammenarbeit mit Sinfonieorchester und Oper in Wuppertal wird er am Freitag berichten – und zwar als Gast der Reihe „Portrait“, zu der die beiden Moderatoren der Veranstaltung, Martin Fleuß und Martin Probach, regelmäßig einladen.
Patrick Hahn wurde im Juli 1995 als eines von drei Kindern eines Schlossers und einer Industriekauffrau in Graz geboren. Sein Haushalt sei kein sonderlich musikalischer gewesen, auch nicht in den Vorgängergenerationen, erzählt Hahn. Genau wie seine zwei Brüder habe er als Kind Blockflötenunterricht erhalten und als einziger Feuer gefangen. Nicht für die Blockflöte, sondern für die Musik an sich habe er fortan gebrannt.
Klavierstudium mit elf Jahren
Findige Lehrer erkannten sein Talent und empfahlen ihn weiter. Bald bekam er Klavierunterricht und sang im Knabenchor im 20 Minuten von seinem Heimatdorf entfernten Graz. In der Heimat selbst übernahm er bereits als Jugendlicher den Kirchenchor.
Mit elf Jahren begann er sein Klavierstudium bei Maria Zgubic an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Graz. Dort belegte er später auch die Fächer Orchesterdirigieren, Chorleitung und Korrepetition und wurde schnell zu Meisterkursen bei Kurt Masur und Bernard Haitink eingeladen. Seine erste Komposition führte er mit zwölf Jahren auf.
Schon fünf Jahre später, im Jahr 2013, erhielt er den Zweiten Preis aus 170 Einsendungen mit seiner Komposition Ameraustrica beim Penfield Music Commission Project Contest (New York, USA). In der Spielzeit 2017/18 war er Solorepetitor an der Staatsoper Hamburg. Die Neuproduktionen von „Salome und die tote Stadt“ an der Bayerischen Staatsoper im Jahre 2019 und von Fidelio bei den Osterfestspielen Baden-Baden im Jahre 2020 gehen maßgeblich auf sein Wirken zurück.
Faible für Kreisler und Jazz
Neben seiner Arbeit im klassischen Musikbereich interessiert sich Patrick Hahn sehr für die Lieder des österreichischen Chansonniers Georg Kreisler und für Jazzmusik. Auch in diesem Genre ist er erfolgreich: Er erhielt Auszeichnungen bei Jazz Festivals in Chicago sowie den „Outstanding Soloist Award“ der University of Wisconsin – La Crosse als bester Jazzpianist des 37th Annual Jazz Festivals. 2017 wurde ihm der Würdigungspreis des Bundesministeriums für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft verliehen.
Abschied aus Wuppertal
Seit 2021 ist Patrick Hahn Generalmusikdirektor der Wuppertaler Bühnen. Sein Vertrag läuft in zwei Jahren aus, und er wird ihn nicht verlängern, wie er im Oktober ankündigte. „Ich habe meine Zusammenarbeit mit den fantastischen Künstlerinnen und Künstlern aus Sinfonieorchester und Oper in den vergangenen Spielzeiten sehr genossen und freue mich auf zwei weitere Jahre mit vielen beglückenden musikalischen Momenten in Wuppertal“, betont er.
„Auch Stadt und Publikum haben mich mit offenen Armen empfangen, wofür ich sehr dankbar bin und was mich bis heute inspiriert. Diese Inspiration werde ich immer mit mir tragen, wenn ich in zwei Jahren neue Wege einschlage“, so der Generalmusikdirektor. Wohin sie den Ausnahmemusiker führen werden und was seine Wünsche für die Zukunft sind, wird an dem Abend mit Patrick Hahn sicher auch Thema sein.