Stößels Komödie In Barmen nun „Zurück zum Happy End“

Wuppertal · Open-air-Theater in Wuppertal ist aufgrund des Wetters Glückssache. Stößels Komödie on tour spielt daher in diesem Sommer wieder im Brauhaus in Barmen – entweder im Biergarten oder im Brausaal.

Theaterchef Kristof Stößel (Mitte) mit dem Ensemble im Brauhaus.

Theaterchef Kristof Stößel (Mitte) mit dem Ensemble im Brauhaus.

Foto: KS Theaterbetriebe GmbH

Die Komödie „Zurück zum Happy End“ von Frank Pinkus ist eine flotte Geschichte über ein nicht mehr ganz junges Paar (Michele Connah und Eric Haug), die sich am schönsten Tag ihres Lebens im Standesamt einfinden. Für das Wuppertaler Publikum findet die Inszenierung von Kristof Stößel quasi wirklich im Standesamt statt, denn die Barmer Trausäle liegen wenige Meter entfernt.

Was für ein Zufall oder genialer Einfall des Regisseurs, die Bühne so zu platzieren, dass das Rathaus im Hintergrund und damit in Blickrichtung des Publikums liegt. So werden die Zuschauerinnen und Zuschauer im optimalen Setting (Trau-)Zeugen wie Tina und Christian sich an die schönsten Momente ihrer Beziehung erinnern, bevor sie heiraten. Alles könnte prima sein, wenn nicht Chrissis Mutter Marianne (Ilka Schäfer) immer und überall auftauchen würde. Natürlich ist sie auch viel zu früh auf dem Standesamt und gibt ihre Version der süßen Erinnerungen zum Besten.

Der Humor des Stückes resultiert daraus, dass sich die Geschichten der drei Personen stark voneinander unterscheiden. Zum Beispiel die erste Begegnung des Paares. Tina erinnert sich, dass sie beim Joggen gestolpert ist, weil Christian ihr ein Bein gestellt hat, und dass sie ihn unmöglich und total unbeholfen fand. Christian berichtet von Liebe auf den ersten Blick und dass er die verletzte Tina auf dem Rücken zur Straße getragen hätte. Mariannes Version lautet, Christian habe Tina schwer verletzt aus einer Wildererfalle befreit und zum Krankenhaus getragen.

Das Ensemble spielt die Erzählungen nach. So ergeben sich aus eigentlich identischen Momenten mehrere Darstellungen. Michele Connah als selbstbewusste mitvierziger Braut im hellen Kostüm ist eine wahre Sympathieträgerin. Sie schafft es spielend, die Damen im Publikum von ihrer Sichtweise zu überzeugen, dass Christian ein unselbständiges Muttersöhnchen ist. Dabei setzt die Schauspielerin vor allem auf prägende Mimik. Dass Christian sich selber als verkappten Helden präsentiert, setzt Eric Haug professionell mit vollem Körpereinsatz und teils wenig Bekleidung um. Ilka Schäfer mit grauer Lockenperücke und Walle-Walle-Kleidern spielt den Schwiegerdrachen mit latent ironischem Unterton.

Es gibt viel zu lachen in der rund zweistündigen (mit Pause) Produktion von Stößels Komödie on Tour und ein Besuch lohnt sich. Da bei trockenem Wetter draußen gespielt wird, sollte bedacht werden, dass freie Platzwahl ist, die Sitzgelegenheiten überwiegend Bierzeltgarnituren sind und es abends kalt wird. Im Herbst will Stößels Komödie wieder in Spielstätten mit mehr Theatercharakter auftreten.

Wie Theaterleiter Kristof Stößel auf Anfrage der Rundschau mitteilt, sind die Concordia (gegenüber vom Barmer Rathaus) und die Färberei in Oberbarmen dabei: „Verträge sind noch nicht unterzeichnet, aber das ist nur eine Frage von ein bis zwei Wochen.“ Dann soll ab Herbst in der Concordia „Nackte Tatsachen“ wiederaufgenommen werden. Zwei neue Stücke sollen folgen.

Im Mai soll geschaut werden, sagt Stößel, ob sich das rechnet und gegebenenfalls könnten ein drittes Stück und eine weitere Spielzeit folgen. Die Vorstellungen laufen bis zum 8. September 2024. Tickets und Infos gibt es unter www.stoessels-komoedie.de