Als Teenager nach Elberfeld
"Groß gegen Klein" heißt es in Bezug auf den Bekanntheitsgrad der Komponisten beim 1. Chorkonzert am Sonntag (23. November 2014) ab 18 Uhr im Großen Saal der Historischen Stadthalle in Wuppertal.
Mit Johann Wilhelm Wilms steht ein weitgehend unbekannter Komponist aus dem 18. Jahrhundert auf dem Programm. Jedoch hat man hier nicht irgendeinen unbekannten Komponisten auf das Programm gesetzt, denn mit Wilms hält das Sinfonieorchester ihrer Heimatstadt die Treue. Der Komponist stammt gebürtig aus dem rheinisch-bergischen Land und zog als Teenager sogar nach Elberfeld. Seine Sinfonie Nr. 6 in d-Moll op. 58 komponierte er in den Jahren 1819 und 1820 und wurde für dieses Werk beim Wettbewerb Société des Beaux-Arts in Genf ausgezeichnet.
Im Gegensatz zu dem unbekannten Wilms ist Wolfgang Amadeus Mozart ein echter "Gigant" der Musikgeschichte. Doch nicht nur der Komponist selbst, auch das aufzuführende Werk ist an Bekanntheit und vor allem dramatischer Intensität kaum zu übertreffen. Denn das Requiem in d-Moll (KV 626) steht unter dem Verdacht, es wäre von Mozart während einer schweren Krankheit für sich selbst geschrieben worden — im Bewusstsein des nahenden Todes. Mozarts innere Verzweiflung und der Schmerz ist deutlich hörbar im gesamten Werk verankert und gipfelt in tremolierenden Sequenzen wie dem "Dies irae" bis ins Äußerste.
Das Sinfonieorchester Wuppertal bestreitet ihr 1. Chorkonzert gemeinsam mit dem Konzertchor der Volksbühne Wuppertal, die Einstudierung des vokalen Parts übernahm Thorsten Pech. Die Solisten des Abends sind Judith van Wanroij (Sopran), Carola Günther (Alt), André Khamasmie (Tenor) und Johannes Mannov (Bass). Die musikalische Leitung obliegt dem in den Niederlanden geborenen Dirigenten Jan Willem de Vriend.