Kommentar: Verkehrsführung am Robert-Daum-Platz Endlich läuft's besser
Wuppertal · Vor einem Jahr und ein paar Monaten startete die B7-Sperrung. Die schlimmste Last hatten das Luisenviertel und sein Umfeld zu tragen. Jetzt endlich — nach schweren Protesten und langwierigen Gutachterprozessen — zeigt sich die Lage entspannt(er).
Der "Kunstgriff", die Briller Straße bergauf bis zur Sadowastraße zweispurig zu machen, ist erfolgreich.
Zwar läuft der Verkehr in Richtung Briller Kreuz zur Rush-Hour ziemlich zäh, aber er läuft. Gleiches gilt für alles, was bergab zum Robert-Daum-Platz will. Auch die Lage auf der Tannenbergstraße hat sich verbessert. Und wenn alle einmal begriffen haben, dass man sie ruhigen Gewissens zweispurig bis zum Reißverschlusspunkt an der Sadowastraße benutzen kann (und sollte!), wird's noch besser.
Die Alarmanrufe und Alarmbriefe aus dem Luisenviertel haben aufgehört: Offenbar ist dieser an den Rand der Existenzgefährdung getriebene Elberfelder Sektor jetzt spürbar entlastet. Das Viertel ist erreichbar (war es immer) — und man kommt in zumutbarer Zeit wieder heraus (das war der Knackpunkt).
Fragen bleiben trotzdem: Warum haben die Computersimulationen, mit denen Verkehrsplaner arbeiten, die Probleme nicht sichtbar gemacht? Warum ist nicht früher reagiert worden? Computer rechnen mit dem, womit man sie an Daten, Varianten und Eventualitäten füttert: Warum ist der Quasi-Zusammenbruch an Neumarktstraße, Laurentiusplatz und Robert-Daum-Platz nicht "vorausgesehen" worden?
Und was wäre passiert, wenn nicht Einzelhändler und Gastronomen gemeinsam mit der IHK offensiv den Medienhebel angesetzt hätten? Wären Verwaltung und (frühere) Stadtspitze von alleine darauf gekommen, dass das, was sich da in Elberfeld immer mehr zuspitzte, nicht so bleiben kann? Der seinerzeit kaum mehr aus der Welt zu schaffende (Bürger-)Eindruck, Verwaltung und (frühere) Stadtspitze seien zu weit weg von dem, womit die Menschen sich tatsächlich herumschlagen, fokussierte sich in Sachen Verkehr rund um den Robert-Daum-Platz.
Und dieses "Die-sind-zu-weit-weg-von-uns-und-machen-weiter-wie-bisher-Gefühl" ist eine Facette des OB-Wahlausganges im September gewesen. Man denke nur an die A46-Sperrung durch den Landesbetrieb Straßen NRW und die haarsträubende gleichzeitige (städtische) Spur-Blockade am Briller Kreuz.
Die Lage auf den Elberfelder (City-)Straßen hat sich entspannt. Ein fragiles System ist das Ganze immer noch. Das darf man nicht vergessen.