Geldsorgen im Alter? So machen Rentner ihr Haus zu Geld

Wer als Ruheständler knapp bei Kasse ist, aber eine Immobilie besitzt, kann sie in Bares umwandeln. Dabei ist es möglich, in den eigenen vier Wänden wohnen zu bleiben.

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Immobilieneigentum ist beliebt

Eine in Zusammenarbeit mit den Marktforschern von YouGov entstandene Studie des Finanzdienstleisters Swiss Life Select hat herausgefunden, dass die eigenen vier Wände nach wie vor ein Lebensziel vieler Deutscher sind. Mehr als zwei Drittel der befragten Personen geben in der Swiss Live Select-Umfrage an, dass sie sich ein Haus oder eine Eigentumswohnung wünschen.

Ein wichtiger Grund sind die steigenden Mieten: Für 30 Prozent der Befragten sind die monatlichen Mietausgaben die Hauptmotivation, wenn es um den Kauf von Wohneigentum geht. Kein Wunder: Ein Viertel von ihnen muss mindestens 50 Prozent seines monatlichen Haushalts-Nettoeinkommens fürs Wohnen ausgeben.

Die Immobilie als private Altersvorsorge hat allerdings einen noch höheren Stellenwert: Laut Swiss Life Select-Studie kommt sie bei 70 Prozent der Umfrageteilnehmer für diesen Zweck infrage.

Immobilienverrentung sorgt für Liquidität

Doch was können Ruheständler tun, wenn sie im eigenen Haus wohnen und dann wegen einer kleinen Rente oder mangelnder Rücklagen plötzlich flüssiges Kapital benötigen? Eine Immobilien-Leibrente kann in so einem Fall die Lösung sein. Mit ihr erhält der Hauseigentümer monatliche Einnahmen und gleichzeitig ein lebenslanges Wohnrecht.

Zunächst ermittelt dabei ein unabhängiger Gutachter den Wert der Immobilie. Zudem spielen beim Verkauf das Geschlecht sowie das Lebensalter des Verkäufers eine Rolle. Im Prinzip funktioniert die Immobilienverrentung dann wie eine Lebensversicherung: Der Unterschied ist, dass die monatlichen Rentenzahlungen nicht auf einer Versicherung basieren, sondern aus der ehemals eigenen Immobilie stammen.

Geld, das in früheren Jahren ins Eigenheim oder in die Eigentumswohnung gesteckt wurde, fließt auf diese Weise zum Ex-Eigentümer zurück. Dabei kann die Rentenzahlung monatlich, als Einmalzahlung oder als eine Kombination aus beidem erfolgen.

Wichtig ist, dass beim Verkauf der Immobilie sowohl das Wohnen auf Lebenszeit als auch die monatliche Rentenzahlung zur Absicherung notariell beglaubigt und ins Grundbuch eingetragen werden. Eine vereinbarte Mindestlaufzeit von fünf Jahren oder mehr sorgt dafür, dass die Rentenzahlungen aus dem Hausverkauf in diesem Zeitraum vererbbar sind, sollten Ex-Eigentümer als Bewohner vor Ablauf dieser Frist sterben.

Vor- und Nachteile der Leibrente

Neben der monatlichen Rentenzahlung hat der Immobilienverkauf weitere Vorteile: So kommt in der Regel der Verkäufer für die Zahlung von Instandhaltungskosten wie zum Beispiel den Einbau einer neuen Heizung auf. Der Verkäufer muss wie ein Mieter lediglich kleine Reparaturen und die Betriebskosten zahlen. Auch mit der Verwaltung der Immobilie hat der Verkäufer nichts mehr zu tun.

Außerdem haben Rentner die Möglichkeit, Ihre Ex-Immobilie als weitere Einnahmequelle zu vermieten, sollten sie doch ausziehen.

Zu den Nachteilen der Verrentung gehört der Verzicht auf eine Wertsteigerung, welche die betreffende Immobilie womöglich in Zukunft erreicht. Andererseits sind Ex-Besitzer nicht mehr von einem eventuell auftretenden Wertverlust betroffen.

Zudem muss vor dem Verkauf alles genau überlegt und durchgerechnet werden. Ist der Vertrag erst einmal unterschrieben, ist die Entscheidung nicht mehr rückgängig zu machen.

Steht der Entschluss fest, verbleiben Rentnerinnen und Rentner mithilfe der Immobilien-Leibrente in ihrer gewohnten Lebensumgebung und sind wieder liquide. Das verbessert den Lebensstandard im Alter – und vielleicht ist ja sogar noch eine Kreuzfahrt drin.