Immobilien-Rundschau Das Eigenheim im Alter: Trennung oder ewig bleiben?
Wuppertal · Immobilien kaufen, besitzen und verkaufen - das ist auch in Wuppertal ein Thema mit vielen Fragezeichen. Führende Marktexperten erklären in der Rundschau, was Anbieter und Interessenten wissen sollten.
Heute: Frank Müller über den Moment, wenn die eigene Immobilie zur Last zu werden droht.
Für viele Senioren ist das Einfamilienhaus oder die Eigentumswohnung viel zu groß. Die Trennung ist meist ein langer und schmerzvoller Prozess.
Das Einfamilienhaus oder die große Eigentumswohnung wurde in einer Zeit angeschafft, in der die Kinder noch zu Hause waren, ein Arbeitszimmer benötigt wurde oder man sich den Luxus sehr großzügigen Wohnens gönnen konnte. Die Lebensumstände entwickeln sich jedoch deutlich dynamischer als die statische Immobilie. Irgendwann kommt dann der Tag an dem sich eingesteht, dass "alles zu viel" wird.
Nicht selten fallen die Reinigungs- und Gartenarbeit nicht mehr so leicht. Das Sicherheitsbedürfnis steigt; ungern möchte man bei einem mehrwöchigen Urlaub das große Haus unbeaufsichtigt lassen.
Die Erkenntnis, dass eine Veränderung sinnvoll wäre, reift langsam und selbst bei Paaren ist dieses Thema häufig ein "Tabu". Das ist mehr als verständlich. Am Eigenheim hängen die Erinnerungen zahlreicher Lebensjahre. Letztlich bedeutet die Auseinandersetzung mit dem Gedanken sein Eigenheim zu verkaufen sich einem neuen Lebensabschnitt zu öffnen. Aber wann ist der richtige Zeitpunkt für diese Gedanken?
Klare Regeln hierfür gibt es nicht. Wer wirtschaftlich sehr gut aufgestellt ist kann sich Haushaltshilfen, Reinigungskräfte und Gärtner leisten und sein Haus weiterhin genießen, ohne die damit verbundene Arbeit selbst leisten zu müssen. Jedoch beobachten wir hier häufig das Problem, dass der eigene Qualitätsanspruch über den angebotenen Leistung liegt. Die ausführenden Menschen erbringen eine Dienstleistung. Man kann nicht erwarten, dass sich diese mit dem Haus oder dem Haushalt so identifizieren wie man selbst.
Senioren sind gut beraten sich mit dem Thema Immobilienverkauf zu beschäftigen, solange sie noch gemeinsam und selbstbestimmt Entscheidungen treffen können. Sollte ein gesundheitliches Ereignis dazu führen, sehr kurzfristig Entscheidungen treffen zu müssen, ist die Selbstbestimmung — zum Beispiel wo man in der Zukunft wohnen möchte — schnell dahin. Es muss dann das akzeptiert werden, was gerade verfügbar und bezahlbar ist.
Oft stellt sich für die Senioren als erstes die Frage, welcher Kaufpreiserlös bei einem Verkauf zu erwarten ist, damit weitere Überlegungen den neuen Wohnraum betreffend folgen können (Kauf, Miete….). Hier ist ein seriöser und kompetenter Makler, der vor Ort sitzt, der richtige Ansprechpartner.