Herzwochen 2020 in Wuppertal Experten im Video: Eine große Herzensangelegenheit

Wuppertal · Um die Öffentlichkeit mit bis zu vier Millionen Betroffenen durch Herzschwäche in Deutschland für die Warnzeichen der Volkskrankheit zu sensibilisieren, informiert die Herzstiftung in der bundesweiten Aktion „Das schwache Herz“ vom 1. bis zum 30. November unter www.herzstiftung.de/herzwochen2020  über die Ursachen, Symptome und Therapie der Herzinsuffizienz.

Das Herz – ein ebenso wertvolles wie faszinierendes Organ.

Foto: www.herzstiftung.de

Gleich vier Experten stellen sich am Donnerstag (5. November 2020) unter der Telefonnummer 0202 / 482-42100 von 17 bis 19 Uhr den Fragen der Rundschau-Leserinnen und -Leser zum Thema Herz: Prof. Dr. med. Melchior Seyfarth (Helios Uniklinikum), Prof. Dr. med. Bernd Sanner (Agaplesion Bethesda), Dr. Jan-Erik Gülker (Petrus Krankenhaus) und Dr. med Michael Coll-Barosso (freier Kardiologe).

Fünf bis sechs Liter Blut pro Minute pumpt das Herz durch unseren Körper und versorgt so unsere Organe mit lebenswichtigem Sauerstoff und Nährstoffen. Schädigt aber ein Herzinfarkt oder ein unbehandelter Bluthochdruck den Herzmuskel, so dass der an Pumpkraft verliert und es kommt zur chronischen Herzschwäche (Herzinsuffizienz), hat das schwerwiegende Folgen.

Nicht nur das Herz selbst, auch andere Organe wie Gehirn, Nieren oder Muskeln nehmen Schaden. Im fortgeschrittenen Stadium kann die Herzschwäche lebensbedrohlich bis hin zu Herzversagen oder plötzlichem Herztod werden. Bundesweit sind pro Jahr rund 465.000 Klinikaufnahmen wegen einer entgleisten Herzschwäche zu verzeichnen, rund 40.000 sterben daran.

„Tückisch an der Herzschwäche ist, dass sie meistens mit Atemnot und einer Leistungsabnahme beginnt. Die Beschwerden können unspektakulär sein: Man schafft die Bergwanderung nicht mehr oder beim Treppensteigen geht die Puste aus. Man ist müde, abgeschlagen und die Unterschenkel und Fußgelenke sind wie geschwollen, weil sich Flüssigkeit eingelagert hat“, berichtet Herzspezialist Prof. Dr. med. Thomas Voigtländer, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Deutschen Herzstiftung.

„Für Patienten und Ärzte lassen sich diese teils diffusen Leitsymptome nicht immer gleich dem Herzen zuordnen. Das birgt die Gefahr, dass ältere Personen ihre Beschwerden dem Alter zuschreiben und hinnehmen, anstatt zum Arzt zu gehen. Wer aber unter Atemnot leidet, muss sofort zum Arzt, um die Herzschwäche und ihre Ursachen zu behandeln“, warnt der Kardiologe am Cardiolangiologischen Centrum Bethanien (CCB) in Frankfurt.

Die Herzschwäche ist keine eigenständige Erkrankung, vielmehr münden in sie andere Herzkrankheiten. „Das macht die Herzschwäche zu einem komplexen Krankheitsgeschehen für Arzt und Patient, zumal in die Herzschwäche mehrere Herz- und Kreislauferkrankungen auf einmal münden können“, erläutert Voigtländer. Deren Behandlung mit Medikamenten, interventionellen und chirurgischen Verfahren sowie Lebensstilmaßnahmen müsse gut aufeinander abgestimmt werden.

 Alle Infos zu den Herzwochen und viele weitere Informationen gibt es unter www.herzstiftung.de