Hermann-Josef Brester Barmens Engagement-Dauerbrenner
Wuppertal · Über das Wuppertaler Stadtgebiet verteilen sich 30 Bürger- und Bezirksvereine, die sich mit großem Engagement für ihre Quartiere einsetzen. Deren „Macher“ nehmen dabei das Ehrenamt noch wörtlich: Honorare, Aufwandsentschädigungen, Sitzungsgelder und Sachkostenerstattungen sind für sie Fremdworte. Zu den Vorbildern gehört Hermann-Josef Brester, der seit mehr als 40 Jahren im Heidter Bürgerverein (HBV) aktiv ist. Und auch er braucht für seine Projekte oft einen langen Atem …
Jüngstes Beispiel dafür ist die um 1912 erbaute Pferde tränke an der Lönsstraße. Dieses Denkmal erinnert an eine Zeit, als Pferdetransporte auf dem Weg von Kohlezechen über Langerfeld und Heckinghausen zum Lichtenplatz unterwegs waren und sich hier erfrischen durften. Über zehn Jahre dauerten die Bemühungen um eine Sanierung und die Wiederherstellung des Brunnens mit fließendem Wasser. Hermann-Josef Brester ließ sich trotz aller Rückschläge nicht entmutigen und erreichte schließlich, dass der Tränkbrunnen als Denkmal anerkannt wurde und 59.000 Euro investiert werden konnten. Die feierliche Einweihung steht noch aus.
Vor einigen Jahren wurden historische Bleicherteiche östlich der Lönsstraße 25 „entdeckt“ und auf Betreiben des HBV unter Denkmalschutz gestellt. Dazu kam die Benennung der Treppe „An den Bleicherteichen“. Mitgewirkt hat Brester an der Route „Spuren der Barmer Bergbahn“ durch die Barmer Anlagen, für deren 30 Informationstafeln Spendengelder ein geworben werden mussten. Der Heidter Bürgerverein fordert, dass die Fußgängerbrücke zwischen Clef und Saarbrücker Straße nach dem Abriss als direkte Verbindung zur Barmer City neu gebaut wird. Da es in der Barmer Südstadt praktisch keinen Handel mehr gibt, sind kurze Wege dem Verein im Sinne seiner Mitbürger ein wichtiges Anliegen. Deswegen hat der Bürgerverein auch mit Nachdruck dafür gesorgt, dass die Stadtverwaltung sich um den Neubau des historischen „Pfälzer Stegs“ bemüht.
Lehrer, Schiri und Ministrant Hermann-Josef Brester wurde 1950 in einer ehemaligen Privatklinik in der Freiligrathstraße geboren. Er ist in Wichlinghausen aufgewachsen und war nach dem Umzug auf den Heidt 1957 einer der ersten Schüler der damals neu erbauten Volksschule (heute Hauptschule) an der Gewerbeschulstraße. Dem Abitur schloss sich von 1969 bis 1976 ein Studium der katholischen Theologie und Geographie an der Rheinischen Friedrich-Wilhelm-Universität in Bonn an. Ab 1979 unterrichtete Brester in den beiden studierten Fächern (und bei Bedarf auch in Politik und Geschichte) am Wilhelm-Dörpfeld-Gymnasium am Johannisberg in Elberfeld. Hobbys waren das Tanzen und bis 2016 die Tätigkeit als Fußballschiedsrichter im Jugendbereich. 1962 begann er als Ministrant seine Mitarbeit in der Katholischen Pfarrgemeinde St. Antonius, die er bis heute in verschiedenen Funktionen wahrnimmt.
Hermann-Josef Brester versteht sich stets als Teamplayer und ist seit 1977 Mitglied im Heidter Bürgerverein, der bis 2004 Bezirksverein hieß. 1978 wurde er in den Beirat gewählt und wirkte ab 1980 als Schriftführer, ab 1986 als 2. Vorsitzender. Ab 1988 Vorsitzender, 2004 folgte ein Rücktritt und 2016 die Wiederwahl als erster Vorsitzender. Zum 100-jährigen Jubiläum hatte der Heidter Bürgerverein 2004 265 Mitglieder. Im selben Jahr beteiligte er sich am Open-air-Fest „Zauberhafte Barmer Anlagen“. Seit 1987 wirkt er im Vorstand des Stadtverbandes der Bürger- und Bezirksvereine als Beirat mit. Im 117. Jahre seines Bestehens hat der Heidter Bürgerverein soeben sein 50. „Heidter Blättchen“ herausgegeben.