Evergreen Neue Mobilität als Altersprojekt – made in Wuppertal

Wuppertal · Der Ronsdorfer Günter Rood – Jahrgang 1951 – hat sich den Kerngedanken des 1819 geborenen John Ruskin zu Eigen gemacht: „Wenn sich die Menschen immer nach Bestehendem gerichtet hätten, hätte es nie Fortschritt gegeben. Wem es jedoch gelang, aus einer Idee konkrete Ziele zu entwickeln, dem war es am Ende vergönnt, Neues zu schaffen.“ Seine gegenwärtige Mission heißt „Sitdriver“ und Günter Rood will nicht mehr und nicht weniger, als eine neue (Neo-)Mobilität made in Wuppertal auf dem Weltmarkt.

Günter Rood mit seinem „Sitdriver“.

Foto: Klaus-Günther Conrads

Und das ist der „Sitdriver“: Der Nutzer sitzt bequem auf einem leichten, zusammenschiebbaren (ca. 20 Kilogramm wie ein Reise-Trolley), drei- oder vierrädrigen Gefährt und rollt elektrisch oder als Pedelec mit Akku-/ Hydrogenantrieb zum Ziel. „Es ist ein Fahrzeug nicht nur für die erste und letzte Meile“, ist sein Anspruch. Ziel ist beispielsweise, dass der „Sitdriver“ in Bussen, Zügen, Seilbahnen und Fähren feste Plätze findet. Investoren zu finden, ist Roods aktueller Schritt (Senior Start-Up). Für ihn gibt es, frei nach Nike, nur einen Weg nach vorn: Just do it!

Lebenslange Lernbereitschaft Günter Rood wurde 1951 in Wuppertal-Ronsdorf geboren, hat sich sein Lebel lang Phantasie bewahrt und sieht das Leben als seine Universität an und ist getrieben, durch die Gier nach Neuem. Er hat zwei erwachsene Kinder und zwei Enkel. Fit hält er sich durch Walking und Skifahren. Im Fußball ist der FC Schalke 04 „sein Verein“. Besondere Interessen gelten der alternativen und präventiven Medizin. Seine Lebensphilosophie beschreibt er so: „Lebe selbstbestimmt und ganzheitlich denkend, im Sinne von Ökologie, Ökonomie und Ökopolitik, respektiere andere Menschen und wirke für die Zukunft unseres Planeten.“ In der Mobilität sind der Einsatz für elektrischen und Wasserstoffantrieb (Hydrogen Drive) und das „lebenslange Lernen“ logische Konsequenzen. Für ihn der beste Weg, den Prozess des Alterns hinauszuschieben.

Wurzeln im Gelpetal Familie Roods Wurzeln liegen im Gelpetal, wo es den historischen „Roodekotten“ gibt, der in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zusammen mit der Familie Kratz betrieben wurde. 1951 wurde Günter Rood in Ronsdorf geboren. Erste Stationen auf dem Berufsweg waren Stahlwille in Cronenberg und Robert Schröder in Ronsdorf, wo er schnell Erfahrung in weltweitem Vertrieb sammelte und seinen Arbeitsschwerpunkt auf Vermarktung mit Produktideen und ergonomischem Design hatte. Einen multifunktionellen Schraubendreher (Schröders Innovation 90) zeigt er voller Stolz; entwickelt mit zwei Design-Studenten der Uni Wuppertal. An diesem Beispiel erläutert er leicht verständlich, die Vermarktung und den Drang US-amerikanischer Unternehmen, statt eigener Forschung Patente zu erwerben und durch Einsatz von viel Geld, Märkte zu erobern. Für Rood kein Wunder, dass viele deutsche Entwicklungen in Amerika oder Asien Verkaufsschlager waren. Viele weitere Innovationen folgten.

Und dass die einstigen Startups Microsoft, Google, Facebook und gegenwärtig Amazon und Tesla ihre Märkte beherrschen: Der richtige Einsatz des Geldes entscheidet gemeinsam mit dem Mut zum Risiko.

Farbenprächtig können die Sitdriver vielleicht schon bald das Stadtbild ergänzen.

Foto: Engel und Norden

Rumänien einmal anders In Rumänien hat Günter Rood in den 1960er Jahren Urlaub gemacht. Heute arbeitet er dort in einem großen sozialen und wirtschaftlichen Netzwerk. Inzwischen ist ihm Siebenbürgen/Rumänien eine Herzensangelegenheit geworden (nach Karl-Heinz Böhm: Hilfe zur Selbsthilfe) „Mit dem Projekt ‚viidor‘ initiieren wir in den Transsylvanien Highlands den Bau und Unterhalt von barrierefreien Ferienhäusern und Wohnungen, modernem Wohnraum für alle Generationen (insbesondere Senioren) und ökologischen Wohnprojekten mit Perspektive im Sinne der Inklusion.“

Die Förderung des Tourismus in der Region steigert die Attraktivität und führt zum Zuzug von Menschen aus dem In- und Ausland. Rood: „Natürlich muss der Exodus gestoppt werden. Unter Verwendung regionaler Baustoffe mit dem Einsatz örtlicher Handwerker entstehen zukunftsfähige Arbeitsplätze.“