ESC-Blog des Wuppertaler Musikexperten Peter Bergener Marco Mengoni: Due vite – due Foto
Wuppertal / Liverpool · Marco Mengoni, der Sieger des 73. San Remo Festival, wird Italien mit der Canzone „due vite“ vertreten. Beim italienischen Festival gehörte er mitunter direkt zu meinen großen Favoriten, und ich bin mehr als felice, dass er dieses Jahr in Liverpool für Italien antritt.
Warum ich den Artikel „due vite - due foto“ nenne, hat eine für mich persönlich eindrucksvolle storia: Marco Mengoni vertrat vor exakt zehn Jahren in Malmö bereits Italien und sang sich mit dem Song „L’essenziale“ in die Herzen der Zuschauerinnen und Zuschauer und erreichte einen hervorragenden siebten Platz. In Italien gab es damals schon vor seinem großen Auftritt viel Lob für den Sänger.
Im Internet liest man, dass der 2012 gestorbene Künstler Lucio Dalla, mit dem Marco das Duett „Meri Luis“ aufgenommen hatte, vor seinem Tod seinen jüngeren Kollegen als „einen der besten Künstler der letzten Jahre“ bezeichnete und er behielt Recht. Auch ich war zumindest sofort von ihm vor zehn Jahren in Malmö begeistert und noch mehr von seiner Sympathie: Als ich ihn damals in der Nähe der Halle fragte, ob wir ein Foto gemeinsam machen, sagte er „certo“ – „lo faccio io“. Er nahm mein Handy in die Hand und ein tolles Foto entstand.
Dieses Jahr wagte ich ja kaum daran zu denken, ob es noch einmal die Gelegenheit gibt, ein Foto mit ihm zu machen, aber ich habe einfach am türkisen Teppich „Marco, Marco“ gerufen und incredibile, er kam sofort und nahm mein Handy und machte wieder ein Foto von uns Beiden. Wow. Unfassbar. Ich glaube fast, dass er Selfies liebt, aber natürlich noch mehr natürlich liebt er seine Musik.
Sein Song „Due vite“ (Zwei Leben), der ja bereits im San Remo der gekrönte Sieger war, ist unglaublich berührend. Amo molto questa canzone! Meine Freundin Marina aus Italien hat während der San-Remo-Woche im Februar auch sofort gespürt, dass mir als Italien-Liebhaber der Song sofort gefallen hat.
Ma, cara Marina, jetzt ist der Song sogar noch besser, denn er wurde etwas verändert, denn in den drei Minuten (so lang darf ein ESC-Song nur sein) nimmt der Song schneller an Fahrt auf als die San-Remo-Version. Der Song gewinnt dadurch an Tempo und vor allem, wenn Marco sich beim Singen derart leidenschaftlich reinsteigert, verleiht er einem unglaubliche Kraft.
Heute bei den Proben in der Halle war ich noch mehr berührt und hin und weg. Grazie, Marco, per due vite, grazie per due foto! Viel Erfolg im Finale für Italien – in bocca al lupo, tanti saluti, Euer Euro-Music-Peter!