Corona-Pandemie Disziplin am Sonnen-Sonntag?
Wupperetl · Halten die staatlich verordneten Kontaktbeschränkungen auch 20 Grad und strahlendem Sonnenschein am bisher schönsten Sonntag des Jahres (5. April 2020) stand. Die Rundschau-Redaktion hat sich in der Stadt umgesehen. Offizielle Zahlen über etwaige Verstöße gibt es am morgigen Montag in der Pressekonferenz der Stadtspitze (Liveticker hier ab 12 Uhr).
Eins steht fest: Die Menschen wollen bei diesem Kaiserwetter vor die Tür. Aber sie tun das ganz überwiegend so, wie es die Verfügung der Landesregierung vorsieht: Als Familie oder zu zweit. Das sind jedenfalls die ersten Eindrücke zur besten Ausflugszeit um 15 Uhr auf der Nordbahntrasse am Ottenbrucher Bahnhof. Bei hoher Frequenz ist von Grüppchenbildung nichts zu sehen. Allerdings ist heute um diese Zeit auch weder Pommesverkauf noch Eiswagen am Start. Letzterer steht zeitgleich am Toelleturm, wo sich hinter dem mobilen Verkaufs-Fenster eine Schlange gebildet hat, in der aber Mindestabstände exakt eingehalten werden. Rund um das Barmer Wahrzeichen ist viel los, die Parkplätze sind knapp, aber alle, die wir sehen bleiben auf Distanz und sitzen in gebührendem Abstand in der Sonne.
Weiter unten Richtung Tal liegen in den Barmer Anlagen Menschen auf Decken auf den riesigen Wiesen - mit XXL-Abstand und zu zweit so weit das Auge reicht. Unrühmliche Ausnahme: Drei Teeny-Mädchen, die mit Skateboards aus dem Bus klettern und gemeinsam losrollen. Grüppchenbildung im glechen Alter verzeichnen wir auch bei fünf Eisessern an der Ohligsmühle und drei Buddies an der Briller Straße, die schwerlich Drillinge oder anderweitig direkt verwandt sein dürften. Der Nachwuchs hat da offensichtlich in Sachen Pandemie-Etikette noch etas Nachholbedarf. Vorbildich sieht es dagegen im Deweerthschen Garten aus. Der Sonnenspot im Luisenviertel ist gut voll, aber auch hier ist das Bemühen deutlich erkennbar, die Claims im Sinne der Vorordnung sauber abzustecken. Ähnlich sieht es auf dem Laurentiusplatz aus - gut gefüllt, aber mit dem nötigen Abstand.
Gar nichts los ist unterdessen an bekannten Problemzonen mit schwierigem Publikum - an der Wupper gegenüber dem Opernhaus ist es genauso leer wie an der Alexanderbrücke. Auf der Trasse zwischen Wichlinghausen und Barmen erinnert der Verkehr allerdings an den auf der A46 in Vor-Corona-Zeiten. „An den Engpässen und Baustellen wird es knubbelig, Fugänger, Radler, Inliner, Kinder in Elektroautos oder auf Kickrollern rücken sich da schon ziemlich auf der Pelle“, so der Eindruck nach dem Rundschau-Selbsttest per Fahrrad.