Leserbrief „Mangelnde Solidarität des Restes der Bevölkerung“
Betr.: Geplanter Ausbau der L 419
Ich sitze zwar „weit weg vom Schuss“ in Wichlinghausen-Nord/ Nächstebreck, für die Ronsdorfer also im „Ausland“, aber zum Aus-/Neubau der L 419 möchte ich etwas sagen.
Ich bin kein Betroffener der vom Land NRW geplanten Maßnahmen, aber ich finde, diese sind in Zeiten einer sich dauernd rapide verschlechternden Umweltsituation nicht nachvollziehbar. Als vor etwa einer Generation ursprünglich geplant wurde, war die Ausgangslage eine andere, aber diese ist durch die Realität und Gegenwart überholt. Ein Unding, etwa 2,6 Hektar der Ronsdorfer Anlagen vorsätzlich zu vernichten, aber das ist den angeblich so um die Umwelt besorgten Politikern von CDU, FDP, SPD und den Grünen, die man alle mit Umweltschutz nicht in Verbindung bringen darf, egal.
Was ist eigentlich aus dem Gedanken mit dem Tunnelbau geworden? Ich meine, mich erinnern zu können, dssß die jeweiligen Landesregierungen, gleich welcher Coleur, davon aus Kostengründen Abstand nahmen. Schon seltsam, wenn etwas der Natur und hier den Bürgern nützen könnte, ist es zu teuer. Lieber kaputtmachen und das nicht vorhandene Geld für andere Dinge ausgeben.
Mein zweiter Kritikpunkt ist die mangelnde Solidarität des Restes der Wuppertaler Bevölkerung. Leider erfuhr ich in der Vergangenheit, dass diese bezüglich des Themas Ahnungslosigkeit und bestenfalls freundliches Desinteresse pflegt – so wie wohl viele Ronsdorfer über die BUGA denken und bei der Abstimmung über sie daheimblieben. Man ist ja nicht betroffen. Doch – wie betroffen man sein wird, wird sich in zehn Jahren zeigen.
Auch beim Thema „Forensik“ war der Rest der Wuppertaler eher mäßig interessiert. In Wuppertal endet das Interesse an der Stadt oft an der „Grenze“ zum Nachbarstadtteil. Ob eine Klage, wie sie der Ronsdorfer Verschönerungsverein nun anstrebt, erfolgreich sein wird? Wenig wahrscheinlich, aber ich würde mich gern irren.
Bisher habe ich im Zusammenhang mit dem Aus-/Neubau vom RVV nichts gehört – da ist die sich dagegen aussprechende Initiative fleißiger. Sie sammelt schon Spenden – und ich gestehe, ein Spender zu sein – und hält das Thema in der (Ronsdorfer) Öffentlichkeit.
Übrigens: Viele Leute, die zum Beispiel am Scharpenacker Weg, Schliemannweg, in der Erman- und Winckelmannstraße, also in unmittelbarer Nachbarschaft, wohnen, sind auch nicht mit übermäßig viel Interesse an der Problematik ausgestattet. Ist aber auch Barmen.
Frank Khan
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