Corona-Pandemie: Liveticker aus dem Rathaus „Wuppertal benötigt 65.000 FFP2-Masken pro Woche“

Wuppertal · Die Stadt Wuppertal informierte am Montag (6. April 2020) wieder in einer Pressekonferenz über die aktuelle Lage in Bezug auf die Corona-Pandemie. Der Rundschau-Liveticker direkt aus dem Rathaus hier zum Nachlesen.

Ab 12 Uhr berichten wir live aus dem Wuppertaler Rathaus.

Foto: Wuppertaler Rundschau/mivi

Die Pressekonferenz ist beendet.

Ordnungswidrigkeiten und Verstöße: Matthias Nocke präsentiert die Wochenendbilanz der Einsatzleitstelle, das Zahlenwerk bereitet aber etwas Schwierigkeiten. Nockes vorläufige Bilanz: „Es gab 120 Anrufe am Freitag, 166 am Samstag und 135 am Sonntag. Gestern war es so, dass viele wahrgenommen haben, dass sich Menschen vorbildlich verhalten haben. 43 Platzverweise und 24 mündliche Verarnungen wurden ausgesprochen, 39 Ordnungswidrigkeiten festgestellt und ein Kiosk und eine Halle versiegelt. Am Mirker Bahnhof gab es eine Art Flashmob. Da sind bis zu 150 Personen gesehen worden, die Sache hat sich aber sehr schnell aufgelöst. 21. März bis 1. April Maßnahmen des Ordnungsamtes: Die meisten Platzverweise und Regelverstöße gab es am Berliner Platz mit 41, am Karlsplatz 21 und am Wichlinghauser Markt 14. “ Weitere Details will die Stadt später nachliefern.

Schulen: Das Land hat mitgeteilt, dass es am 15. April den Fahrplan vorstellen will, wie es mit dem Unterricht weitergeht.

Corona-Fallzahlen: Sozialdezernent Stefan Kühn: „Heute Morgen hatten wir 262 aktuell Corona-Infizierte in Wuppertal. Vor einer Woche waren wir bei 236, die Tage danach war es erfreulich stabil. Wir haben es mit einem moderaten Wachstum zu tun, aber weil wir eine Menge Menschen haben, die genesen sind, heißt das auch, dass wir jeden Tag zwischen 15 und 25 Personen neu positiv testen. Wir müssen dabei schauen, wie sich diese Gruppe verändert. Unsere Sorgen ist, dass sich mehr Menschen aus der Risikogruppe infizieren. Wir haben mittlerweise deshalb auch das achte Todesopfer zu beklagen. Deshab müssen wir die bisherigen Maßnahmen auch konsequent fortsetzen. In den Schulen und KItas ist das ja durch die Osterferien ohnehin gegeben.“

Steuern: Stadtkämmerer Johannes Slawig berichtet von 353 Anträgen auf Gewerbesteuerstundungen oder Vorauszahlungs-Herabsetzungen mit einem Volumen von 27 Millionen Euro, die bisher eingegangen sind. Die Einnahmen würden auch auf Sicht nicht so schnell wiederkommen, weil viele Unternehmen 2020 deutlich schlechtere Ergebnisse als sonst einfahren werden. „Das ist keine kurzfristige Delle, sondern erinnert mich an 2008. Damals haben wir acht Jahre gebraucht, um das wieder aufzuholen. Das Land hat uns einen Sonderhaushalt vorgeschlagen, in dem alle Corona-bedingten Mehrausgaben abgebildet werden. Das ist sinnvoll. Nicht sinnvoll ist aber, den aber wie vom Land vorgeschlagen dann über 50 Jahre abzuzahlen. Wir brauchen keine langfristigen Schulden, sondern frisches Geld. In dieser Größenordnung können das die Städte alle nicht auffangen, auch nicht die wohlhabenden.“

Corona-Beschränkungen: Mucke: „Die Kurve flacht sich ab, das wollten wir mit den Maßnahmen ja auch erreichen. Was die Beschränkungen angeht, müssen wir auf Sicht fahren und von Tag zu Tag schauen. Das empfehlen ja auch die Experten. Außerdem brauchen wir dringend Schutzmaterial und Tests. Die sind überall knapp. Alle sind blank, auch bei Bund und Land. Wo es geht, versichen wir das Material selbst zu beschaffen. Wir benötigen 65.000 FFP2-Masken pro Woche in Wuppertal, das ist eine riesige Zahl.“

Wirtschaft: OB Mucke: „Wir hatten Freitag wieder unseren Wirtschafts-Krisengipfel. Da war große Dankbarkeit zu spüren, mit welchem Einsatz und welcher Geschwindigkeit die Staatshilfen gerade für kleine Betriebe und Sebständige umgesetzt werden. Jetzt hoffen wir auf Hilfe für die mittleren und größeren Betriebe. Wir merken die Probleme jetzt am Arbeitsmarkt. Das Jobcenter hat vorige Woche 500 neue Bedarfsgemeinschaften gemeldet bekommen.“

Corona in Wuppertal: Oberbürgermeister Andreas Mucke: „Die Menschen und Systeme haben sich langsam eingeschwungen. Vieles ist im Alltag angekommen, das merkt an den weniger werdenden Anfragen an die Verwaltung und am Verhalten der Bürger. Der Umgang miteinander ist ausgesprochen respektvoll und freundlich. Ich war am Wochenende unterwegs und habe überall gesagt bekommen, dass man Verständnis für die Maßnahmen hat. Klar sein muss aber auch: Wer sich nicht an die Regeln hält, der muss den Arm des Staates spüren.“

Guten Tag aus dem Rathaus in Barmen. Hier startet jetzt die Pressekonferenz der Stadtspitze.