Kritik an Krisenstab Freie Wähler: „Engstirnigkeit bei Booster-Impfungen“
Wuppertal · Die Freien Wähler in Wuppertal werfen dem Krisenstab eine „Engstirnigkeit bei Booster-Impfungen“ vor. Es müsse auch möglich sein, wie vom Robert-Koch-Institut empfohlen, im Einzelfall oder bei genügend Kapazitäten den Abstand auf fünf Monate zu verkürzen. Bayern und Berlin hätten dies bereits übernommen.
Obwohl die Corona-Fallzahlen auch in Wuppertal weiter stiegen und ein „breiter Konsens“ bestehe, dass „nur die Steigerung der Impfquote und Auffrischungen durch Booster-Impfungen dem Infektionsgeschehen Einhalt gebieten kann, zeigen sich Bund und Land NRW unfähig, die Empfehlungen des RKI und der Ständigen Impfkommission (STIKO) ohne Zeitverlust umzusetzen“, so die Freien Wähler.
Die „Auswirkungen dieser Entscheidungsfaulheit“ müssten aktuell auch die Wuppertalerinnen und Wuppertaler erleben, die ins Rathaus kommen, um dort die Booster-Impfung vollziehen zu lassen: „Statt wie vorher veröffentlicht ,über die Empfehlung der STIKO hinauszugehen‘, wird weiterhin beharrlich erst auf den Tag genau sechs Monate nach der Zweitimpfung die Booster-Impfung verabreicht, obwohl diese Grenze mittlerweile vom Robert-Koch-Institut nicht mehr vorgeschrieben wird.“
Ralf Wegener, Vorsitzender der Freien Wähler im Wuppertaler Rat: „Wir würden uns wünschen, dass im Hinblick auf die hohen Infektionszahlen Impfwillige nicht abgewiesen werden, nur weil sie etwas früher zur Booster-Impfung kommen. Hier muss die Verwaltung Fingerspitzengefühl walten lassen, um die Impfbereitschaft nicht zu untergraben.“
Mittlerweile würden die Impfungen in Begleitung eines Sicherheitsdienstes durchgeführt, da es zu Unmut und Beleidigungen gekommen sei. „Selbstverständlich darf es nicht dazu kommen, dass Mitarbeiter der Impfteams und städtische Beschäftigte bedroht und beschimpft werden. Allerdings ist die Verbitterung nachvollziehbar, wenn Menschen, die ihre Impfung auffrischen wollen, die ihren Beitrag zur Überwindung der Pandemie leisten möchten, wegen starrer Regelungen abgewiesen werden, die die Verantwortlichen in Bund und Land selbst schon aufgeweicht haben“, meint Wegener.
Sein Fazit: „Es wäre schön, wenn diese Empfehlung (des RKI, Anm. der Red.), die am 18. November veröffentlicht wurde, in Wuppertal auch Anwendung findet. Mit Halbherzigkeiten und Paragraphenreiterei wird man der neuen Welle nicht Herr werden können. Die Landesregierung beweist wieder einmal Handlungsunfähigkeit, auf eine Regelung von dort zu warten verschwendet kostbare Zeit!“