Wuppertals Chronik 2018 E wie Explosion

Wuppertal · Es war zweifelsohne das schlimmste Unglück des Jahres in Wuppertal. In der Nacht vom 23. auf den 24. Juni kam es in einem Wohnhaus an der Lenneper Straße zu einer schweren Gas-Explosion. Später stellte sich heraus: Sie wurde aller Voraussicht nach vorsätzlich herbeigeführt.

Dieses Haus stürzte später ein.

Foto: Christoph Petersen

Nach einem ohrenbetäubenden Knall waren Feuerwehr und Polizei gegen 23.50 Uhr von Augenzeugen alarmiert worden. Ein Teil der Fassade war weggerissen worden. Das Feuer breitete sich von der ersten Etage bis zum Dachgeschoss aus. Betroffen waren insgesamt rund 40 Menschen.

Die Löscharbeiten der Feuerwehr, die mit mehr als 150 Einsatzkräften anrückte und von THW, Arbeiter-Samariter-Bund und der Johanniter-Unfallhilfe unterstützt wurde, gestalteten sich alles andere als einfach. Immer wieder brachen Stücke des Gebäudes ein. Am frühen Morgen krachte das Haus dann in weiten Teilen zusammen.

Zahlreiche Personen wurden schwer verletzt, Die Mordkommission und der beauftragte Sachverständige für Brand- und Explosionsursachen fanden schnell Hinweise auf eine Manipulation an der Gas-Installation.

In Verdacht geriet danach ein 54 Jahre alter Mieter. Er hatte in der Vergangenheit bereits angekündigt, nicht mehr leben zu wollen. Gegen den Mann wurde Haftbefehl erlassen.

In der Not liefen zahlreiche Spendenaktionen an, etwa über "WiN — Wuppertaler in Not" sowie "Kindertal" und die Spendenplattform "gut-fuer-Wuppertal.de". Die Fußballer des 1. FC Köln verzichteten auf ihre Antrittsgage für das Testspiel beim WSV und gaben die Summe entsprechend weiter.