Wuppertals Chronik 2018 A wie Abpfiff
Wuppertal · Es ist nur eine Randnotiz, aber sie sagt viel aus. In der Zielvereinbarung des neuen "Kernbündnisses" zwischen CDU und Grünen im Wuppertaler Stadtrat tauchen zwar Projekte wie das Tanzzentrum auf — der Sport fehlt aber gänzlich.
Nun ist es so, dass das Bergische Land ohnehin längst keine Spitzensportregion mehr ist. In Solingen musste das Hermann-Löns-Stadion Wohnungen weichen, in Remscheid steht dort künftig ein Outlet-Center. In Wuppertal gibt es zwar einen Sportdezernenten, der aber auch für die Kultur zuständig ist — und dort viel präsenter.
Und so versuchen der Bergische HC (Handball-Bundesliga) und der WSV (Fußball-Regionalliga) — neben TVB, RSC und den Schwimmern — die Fahne in Eigenregie hoch zu halten. Wobei die Situation eher skurril ist: Beim WSV sind die Kassen leer; Fans und Sponsoren bleiben aus. Dafür aber hat der Verein mit Projektentwickler Thilo Küpper Pläne für den Umbau des Stadions am Zoo vorgestellt. Die Stadt begleitet das alles wohlwollend.
Der BHC hingegen rockt seinerseits als Aufsteiger die stärkste Liga der Welt — wird aber in dem Bemühen, eine multifunktionell nutzbare Arena zu bauen, von Politik und Verwaltung stiefmütterlich behandelt — freundlich ausgedrückt.
Und das, obwohl das Bergische Land mit seinen mehr als 500.000 Einwohnern über keinen einzigen Ort verfügt, in dem etwa Konzerte mit mehr als 5.000 Fans (so viel müssen es mindestens sein, damit sich es sich für Veranstalter rechnet) stattfinden können.
Der BHC wollte am Piepersberg an der Grenze zwischen Solingen und Vohwinkel aktiv werden. Ein Eigentümer mochte aber ein notwendiges Grundstück nicht verkaufen. Man werde andere Wege finden, um den BHC weiter in der Handball-Bundesliga zu etablieren, kündigt Geschäftsführer Jörg Föste an. Der WSV will das Stadionprojekt intensiv vorantreiben: In der Hoffnung, neue Geldquellen zu erschließen.
Der Bau des Tanzzentrums wurde mit den Stimmen aller Parteien beschlossen ...