Städte, Wupperverband und IHK Gemeinsame Anstrengungen für Hochwasserschutz
Wuppertal · Die Oberbürgermeister der Städte Wuppertal, Solingen und Remscheid haben sich mit dem Wupperverband getroffen, um das Hochwasserereignis vom 14. und 15. Juli zu bewerten und konkrete Arbeitspakete zur Optimierung des Hochwasserschutzes zu definieren. Ein zweites Treffen fand bei der Bergischen IHK statt.
Die Stadtspitzen und der Wupperverband einigten sich auf wesentliche Punkte für das weitere Vorgehen: Die internen Informations- und Meldeketten sowie das Alarmsystem sollen unter der Nutzung digitaler Möglichkeiten kurzfristig verbessert werden. Außerdem soll ein Frühwarnsystem aufgebaut werden. Gleichzeitig soll ein nachhaltiges Wassermanagement entwickelt werden, das die zum Teil gegenläufigen Ziele der Talsperren des Wupperverbands einbezieht: Wasserbevorratung für Dürrephasen und Wasserrückhalt bei Hochwasserereignissen.
„Wir stehen gemeinsam in der Verantwortung und müssen eine ganzheitliche Lösung entwickeln“, so Remscheids Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz. IHK-Präsident Henner Pasch betonte, dass die bergische Wirtschaft mit der bekannten „Hands-on-Mentalität“ bereit sei, sich zu beteiligen: „Die Häufigkeit solcher Ereignisse nimmt zu. Die Wirtschaft im Bergischen Land will daher mit Fachwissen und Lösungsvorschlägen an der Seite der Städte und der Region stehen.“
Ein Aspekt kann das Konzept von Dr. Andeas Groß, geschäftsführender Gesellschafter der Heinz Berger Maschinenfabrik GmbH & Co. KG und Vizepräsident der Bergischen IHK, sein. Groß stellte sein Konzept einer Überwachung der Pegelstände mit per Internet verbundenen Sensoren auf Basis eines lernfähigen Algorithmus am Abend bei der Bergischen IHK vor. Groß hatte das System kurz nach dem Schaden in seiner eigenen Fabrik entwickelt und bereits erste Sensoren entlang der Wupper angebracht.
Wuppertals Oberbürgermeister Prof. Uwe Schneidewind: „Das System von Dr. Groß kann ein wichtiger Baustein für ein Hochwasserwarnsystem sein.“ Solingens Oberbürgermeister Tim Kurzbach erklärte: „Es ist wichtig, dass wir jetzt als Region auftreten und gemeinsam an einer Lösung arbeiten.“ Georg Wulf, Vorstand des Wupperverbands, und dessen Stellvertreter Thomas Klein kündigten an, schnellstmöglich sinnvolle Standorte für weitere Sensoren entlang der Wupper und der Zuflüsse zu definieren, um einen ersten Schritt zur Installation des Systems zu machen und so die bestehenden Pegel des Wupperverbandes zu ergänzen.
Auch eine nachhaltige Weiterentwicklung der Hochwasserprävention soll künftig stärker im Fokus stehen. Dies bedarf einer wassersensiblen Stadtplanung und einer Sensibilisierung der Bevölkerung zu den Themen Risiken von Hochwasser und Starkregen sowie Eigenvorsorge. Alle Beteiligten sagten zu, ihre Fachstellen zur schnellen Umsetzung der Arbeitsvorhaben einzubinden – unter Einbeziehung von Dr. Groß und der Bergischen IHK.