NRW gibt 5,9 Millionen Euro AiCuris entwickelt Corona-Schutzmauer

Wuppertal · Das Wuppertaler Unternehmen „AiCuris“, das Arzneimittel gegen Infektionskrankheiten erforscht, erhält eine NRW-Förderung von fast sechs Millionen Euro für die Entwicklung seines Medikaments zur Vorbeugung gegen schwere Symptome bei Corona-Infektionen.

Die symbolische Übergabe der Fördersumme von 5,9 Millionen Euro: NRW-Minister Andreas Pinkwart (links) und AiCuris-Geschäftsführer Holger Zimmermann.

Foto: WR/mivi

Der neuartige Wirkstoff AIC649 zeige bereits in einer frühen Studienphase, dass er die Überlebensrate, den klinischen Krankheitsverlauf und die Viruslast deutlich verbesserte. NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart besuchte die Labore an der Friedrich-Ebert-Straße.

Das Medikament, das sich zurzeit in einer klinischen Pilotstudie befindet, habe das Potenzial, schwereren Krankheitsverläufen, die sich mit Fortschreiten der Krankheit entwickeln können, vorzubeugen. „Die Pandemie hat gezeigt: Wir müssen besser vorbereitet sein und die Zusammenarbeit von Wissenschaft und Wirtschaft weiter vertiefen. Die Arbeit von AiCuris zeigt eindrucksvoll, wie viel Potenzial im Biotechnologie-Standort Nordrhein-Westfalen steckt“, sagte Wirtschafts- und Innovationsminister Andreas Pinkwart bei seinem Besuch im Unternehmen. 

„Wir freuen uns sehr über die Förderung des Landes NRW, die die weitere Entwicklung unseres vielversprechenden Wirkstoffkandidaten zur Vorbeugung schwerer Formen von COVID-19 vorantreiben wird“, so Holger Zimmermann, Geschäftsführer der AiCuris. Das Schlüsselwort hieße aber auch „Pandemic Preparedness“.

Den Begriff erklärt Zimmermann so: „Trotz der steigenden Zahl vollständig gegen SARS-CoV-2 geimpfter Personen besteht zum Beispiel aufgrund neuer Varianten weiterhin ein großer Bedarf an wirksamen therapeutischen Optionen. Unser Medikament hat das Potenzial, eine Schutzmauer zu bilden. Auch gegen zukünftige Viren.“ 

Der Wirkstoff, der von AiCuris ursprünglich zur Behandlung chronischer Hepatitis-B-Virusinfektionen entwickelt wurde, zeigte demnach in einem präklinischen Corona-Infektionsmodell, dass er die Überlebensrate, den klinischen Krankheitsverlauf und die Viruslast deutlich verbessert. Er steigere die eigene Immunabwehr und habe das Potenzial, Virusinfektionen besser kontrollieren zu können. Der Wirkstoff eigne sich auch, um gegen andere Viren mit pandemischem Potenzial eingesetzt zu werden.

Eine erste internationale klinische Studie wurde bereits in Berlin und Südafrika gestartet. Bisher soll das Medikament während der Testung keine Nebenwirkungen gezeigt haben. Es wird allerdings noch einige Jahre dauern, bis das das Präparat tatsächlich auf den Markt kommen könnte.