Corona-Auswirkungen Todtenhausen: Handwerk braucht Hilfen
Wuppertal / Berlin · Der Wuppertaler FDP-Bundestagsabgeordnete Manfred Todtenhausen warnt davor, dass die Lage für das Handwerk immer schwieriger werde. Die Politik müsse „Zeichen für Wachstumsimpulse setzen“, so der 70-Jährige.
„Seit Beginn des Jahres 2020 zeigt sich die pandemische Lage auch im Handwerk: Die Konjunkturstimmung kühlt sich mittlerweile über alle Gewerbegruppen ab. Angefangen hat es vor einem Jahr vor allem bei Messebauern und persönliche Dienstleistern. Nicht nur Leitmessen wurden abgesagt, die für diese Gewerke existenziell wichtig sind, sondern alle öffentlichen Veranstaltungen fielen der Pandemie zum Opfer. Das trifft dann auch Caterer, gleichzeitig mussten im späteren Lockdown Friseure und Kosmetiker ihren Betrieb einstellen. Das drückt trotz aller Hilfspakete auf die Stimmung, denn Fragen der Existenzsicherung kommen auf, weil der entgangene Umsatz nicht wieder aufgeholt werden kann“, so der Initiator und Vorsitzende der AG Mittelstand und Handwerk der FDP-Bundestagsfraktion.
Todtenhausen: „Für mich sind die Antworten der Bundesregierung auf die kleine Anfrage meiner Fraktion Warnsignale, die zeigen, dass die Krise - wie immer zeitversetzt um ein Jahr - allmählich auch in wichtigen Teilen des Handwerks ankommt und es grundlegende Reformen braucht, um eine mögliche Binnenrezession abzuwenden.“
Ganz wichtig sei, dass die Bau- und Ausbaubetriebe, die über 50 Prozent aller Handwerksunternehmen ausmachten, genügend Aufträge und Liquidität hätten: „Wenn die öffentliche Hand bauen will, sind sie es, die staatliche Investitionen in die Infrastruktur umsetzen. Gut 85 Prozent des Baugewerbes fallen auf kleine und mittelständische Betriebe im Handwerk. Gleichzeitig müssen wir darauf achten, dass die zuliefernden Betriebe des Metallhandwerks nicht unter die Räder geraten. Sie nehmen in der deutschen Wirtschaft eine Schlüsselposition ein, die hier produzierten Teile und Güter bilden oftmals die Grundlage für die weitere Verarbeitung in der Exportindustrie.“
Seine Forderung lautet: „Jetzt ist die Zeit für positive Signale und einen Aufbruch. Wir müssen unsere Volkswirtschaft endlich für den internationalen Wettbewerb fit machen. Dazu haben wir einen Antrag formuliert, in dem wir die Reform der Unternehmenssteuern, die Senkung der Strom- und Energiekosten sowie die Begrenzung bei Abgaben und Bürokratie fordern. Wenn die Politik nicht endlich aufwacht, verschlafen wir die Möglichkeit, Fachbetriebe mit ihrem Knowhow und ihrer zentralen Stellung im deutschen Mittelstand zu stützen, die für ein verlässliches Funktionieren des gesamten Wirtschaftsgefüges so gut wie systemrelevant sind.“