Waldpädagogin Uta Wittekind hat einen neuen Vogel Der neue Uhu Uwe
Wuppertal · Waldpädagogin Uta Wittekind kennen viele Wuppertaler von ihren Greifvogelwanderungen durch das Burgholz. Sieben Jahre lang mit dabei war ihr Uhu Uwe - bis er an einer Virusinfektion starb. Seine Besitzerin war untröstlich - jetzt gibt es aber einen kleinen gefiederten Nachfolger.
Vor ein paar Tagen ist der kleine Kerl bei Uta Wittekind eingezogen und übt gerade, ein echter „König der Nacht“ zu werden. Sechs Wochen ist er jetzt alt und er heißt – wie sollte es anders sein – auch Uwe. Wohlwissend, dass er in große Fußstapfen tritt, macht er seine Sache schon richtig gut. „Wenn ich das so sehe, könnte er noch gelassener werden als sein Vorgänger“, stellt sie dem neuen Familienzuwachs schon jetzt beste Referenzen aus.
Einparkende Autos, das Gewusel um ihn herum und oben kreist der Bussard: Noch ist das alles ziemlich aufregend für Uwe, der bis vor einer Woche nur seinen Züchter und dessen Lebensumfeld kannte. Dass der auch einen Hund hatte, findet Uta Wittekind ganz wunderbar. „Das klappt zu Hause jedenfalls prima“, berichtet sie vom Zusammenleben mit Uhu und Hund in den eigenen vier Wänden. Dort verbringt Uwe noch ziemlich viel Zeit – schließlich soll er sich an alles gewöhnen.
Gerne sitzt er auf dem Sideboard, aber allzu lange wird das Luxusleben nicht mehr dauern. Luxuriös ist sowas aus Uhu-Perspektive vermutlich ohnehin nicht und das er artgerecht leben darf, ist Uta Wittekind wichtig. Auch wenn sie zugibt, dass der erste Flug-Ausflug für Uwe ein Abenteuer und für sie eine Nervenprobe sein wird. Kommt er zurück? Oder verschwindet er auf Nimmerwiedersehen? Das scheint mit Uhus nicht anders zu sein als mit kleinen Kindern. Und als Uwe dann auch noch einen Kurztrip in den Sandkasten macht, um dort mit den Förmchen herumzuhantieren, ist ziemlich klar: Aus dem flauschigen Federknäuel muss erst noch ein „König der Nacht“ werden. Derweilen hält er seine Entourage schon mal ordentlich auf Trab.
Für Uwe gehört all das zum Trainingsprogramm – schließlich soll er ruhig und gelassen bleiben, während um ihn herum Trubel herrscht. Das macht er schon jetzt richtig gut. Hier eine Hand, dort ein Finger: Dem Federknäuel scheint das alles nichts auszumachen. Der kleine Kerl reckt und streckt sich, und zupft an seinem Gefieder – schon jetzt kann man den Blick kaum von ihm abwenden. Noch hat er etwas Schelmenhaftes, aber das wird sich bald schon ändern. Dann wird er so daherkommen, wie es auch schon sein Vorgänger getan hat: Stoisch und in sich ruhend.