Konzerte im LCB Freischlader: Back in town

Wuppertal · Henrik Freischlader ist wieder in der Stadt. Donnerstag und Freitag (22. und 23. März 2018) spielt er um 20 Ur im LCB mit seinem aktuellen Quintett zwei Konzerte, die aufgenommen werden. Wuppertals Blues-Aushängeschild sprach mit der Rundschau über seine hier beginnende "Old School Tour".

Die Freischlader Band 2018 (v.l.): Roman Babik, Marco Zügner, Henrik Freischlader, Moritz Meinschäfer und Armin Alic im Bahnhof Mirke.

Foto: Timo Wilke

"Back to the roots", beschreibt Henrik Freischlader die Atmosphäre, in der er momentan Musik macht. Und zwar in Rüdiger Braunes Proberäumen am Heckinghauser Gaskessel. Dort, wo vor 15 Jahren seine Karriere ihren Anfang nahm. Überhaupt ist er musikalisch so "lokal aufgestellt" wie lange nicht. Mit Keyboarder Roman Babik, Bassist Armin Alic und Drummer Moritz Meinschäfer haben drei weitere Bandmitglieder Wuppertaler Wurzeln. Dazu gesellt sich mit Marco Zügner ein Saxophonist, der auch in Freischladers letztjähriger Formation eine wichtige Rolle spielte.

Überhaupt war dieses 2017 ein wichtiges Jahr mit erfolgreichen musikalischen Ausflügen — dem einer achtköpfigen Combo mit zwei Sängerinnen und fünfstimmigen Vokalsätzen und der stimmungsvollen "Blues für Gary"-Reihe, als er mit zwei Mitgliedern der ehemaligen Gary Moore-Band tourte.

"Nicht ganz so rockig, sondern ein wenig souliger", charakterisiert Freischlader seinen aktuellen Sound. Knackig und perkussiv. Vor allem aber, so auch der Titel der 2018-Tour, die ihn im Herbst auch wieder ins Ausland ziehen wird: "Old School". Blues, wie er klingen soll, und dazu gehört neben seinen immer freier werdenden Riffs beispielsweise auch die satte Orgel Roman Babiks — natürlich mit Leslie...

Die beiden Konzerte im LCB werden in Bild und Ton aufgezeichnet. Was passiert mit den Aufnahmen? "Weiß ich noch nicht", grinst Freischlader. Seine ebenfalls mitgeschnittenen "Bigband"-Konzerte 2017 konnten die Besucher "blind" an der Abendkasse kaufen, sie werden zur Mohnblüte auf Vinyl erscheinen. Ein interessantes Konstrukt, das ihm sichtlich Spaß gemacht hat. Denn auch er hadert nachvollziehbar mit den Entwicklungen auf dem Musikmarkt. Dem Einbruch des CD-Geschäfts, der Minimalerlöse im Netz.

2009 hat er sein eigenes Label gegründet, das ihm zumindest mit seinen Produktionen Unabhängigkeit sichert. Ansonsten gibt der Mann mit der unvermeidlichen Mütze eben jede Menge Konzerte — das ist es ja auch, was gerade im Blues Spaß macht. Davon werden sich seine Anhänger oder die, die es werden wollen, morgen oder übermorgen überzeugen können. Wenn's geht, "bitte nicht ständig mit dem Aufnahme-Handy im Anschlag ..." Damit man die neuen Songs auch wirklich genießen kann ...

Karten für die Konzerte im LCB gibt es an der Abendkasse (30 Euro) oder unter www.wuppertal-live.de (25 Euro).