Wichlinghausen „Umzug bedeutet Verschlechterung“

Wuppertal · Mit einem Offenen Brief wendet sich die Schulpflegschaftsvorsitzende der Hauptschule Wichlinghausen, Marion Kocherscheidt-Quasowski, an Wuppertals Schuldezernenten Stefan Kühn und Oberbürgermeister Andreas Mucke.

Marion Kocherscheidt-Quasowski ist Schulpflegschaftsvorsitzende der Hauptschule Wichlinghausen.

Foto: Eduard Urssu

Hintergrund ist der geplante Umzug der Hauptschule Wichlinghausen in die Hauptschule Dieckerhoffstraße in Langerfeld (Rundschau berichtete). Hier der Brief im Wortlaut:

"Sehr geehrte Damen und Herren! Es scheint der Irrtum zu bestehen, dass Eltern sich restlos alles gefallen lassen. Anfang Juli wurde den Elternvertretern endlich erlaubt, die Gebäude und den Schulhof der Hauptschule Dieckerhoffstraße zu besichtigen. Der im Schulgebäude in einigen Räumen nachgewiesene Schimmel wurde heruntergespielt. Der Parkettboden in einem der Klassenräume, in dem Schimmel nachgewiesen wurde, bewegte sich an der Fensterfront unter den Füßen. Es wäre interessant zu erfahren, wie es mit Feuchtigkeit unter dem Parkettboden aussieht. In einem Gebäude war ein undefinierbarer penetranter Gestank festzustellen, der sich durch das gesamte Treppenhaus zog.

Die Meinung der Feuerwehr zum Thema Brandschutz zu erfahren, ist für die Eltern auch nicht unwichtig! Der Schulhof ist durch eine Einfahrt zu erreichen. Zum unteren Teil des Schulhofes hinter dem Altbau führt eine Treppe. Auf die Frage, wie es mit dem Fluchtweg von dort im Falle eines Brandes aussieht, hieß es nur lapidar, dass es dort nicht brenne, da aus Stein. Diese Aussage werde ich nicht weiter kommentieren.

Das Thema Sicherheit ist nicht unwichtig. Die Aula befindet sich im Dachgeschoss. Für Veranstaltungen, an denen Menschen mit Rollatoren, Rollstühlen oder Kinderwagen teilnehmen, ungeeignet. Des Weiteren stellt sich dort erneut die Frage des Brandschutzes. In diesen Raum führt eine einzige Türe. Veranstaltungen wie zum Beispiel Sommerfeste werden dort nicht durchführbar sein, wie in der Matthäusstraße, da der Platz schlicht nicht ausreicht. Die Materialien, die sich auf dem Schulhof der Matthäusstraße befinden, wie zum Beispiel Kletterwand, Klettergerüst, Sportgeräte, Tischtennisplatten, Rückzugsbereiche, lassen sich aus Platzmangel nicht auf dem Schulhof der Dieckerhoffstraße unterbringen. Ich würde diesen als großzügigen Lehrerparkplatz bezeichnen.

Entgegen Ihrer Hoffnung, ist die Hauptschule Wichlinghausen dreizügig ins neue Schuljahr gestartet. Die Eltern der Hauptschule Wichlinghausen haben sich bewusst für diese Schule entschieden. Hätten sie gewollt, dass ihre Kinder zur Hauptschule Oberbarmen oder Hauptschule Emilienstraße gehen, wären die Kinder dort angemeldet worden. Von der Hauptschule Langerfeld aus kann man Wichlinghausen mit der 608 beziehungsweise 604 mit Umsteigen am Alten Markt erreichen. Die 610 ist ein kurzer Bus, der schon ohne Schüler häufig überfüllt ist.

Ein Umzug von der Matthäusstraße zur Dieckerhoffstraße bedeutet eine Verschlechterung. Dabei werden einige Alternativen einfach ignoriert. Auf dem Gelände gegenüber der Grundschule Wichlinghauser Straße könnte eine Grundschule gebaut werden. Dies würde keine Konkurrenz darstellen, da es dann dort neben einer katholischen eine nichtkonfessionelle gäbe. Der Kindergarten am Dieck steht leer. Dort könnte man, wenn man denn wollte, Klassen der Liegnitzer Straße unterrichten. Bei einem Gang mit offenen Augen durch das Viertel lassen sich bestimmt noch mehr Alternativen finden. Der Bezirk Wichlinghausen braucht seine Hauptschule! Diese abzureißen ist kontraproduktiv!"