Wichlinghausen Ein Wichlinghauser Herzstück
Wuppertal · 2014 hat die Firmengruppe Küpper vom Arrenberg aus den Händen einer Erbengemeinschaft das 10.000 Quadratmeter große historische Areal an der Wiescher Straße 11—13 und Kreuzstraße 20 übernommen und mit Partnern die "Königsberger Höfe" (wegen der Nähe zur Königsberger Straße) saniert und entwickelt.
Zu Beginn hatten die bisherigen Mieter — vor allem Künstler mit ihren Ateliers — Angst, durch hohe Mieten "ausquartiert" zu werden. Diese Bedenken sind zum großen Teil zerstreut worden.
Pressesprecherin Sophie Blasberg: "Die Mieten sind gering gestiegen und haben das Miteinander nicht belastet." Thilo und Boris Küpper haben mit ihrem Team eine Marke gebildet und Identität geschaffen, die auf den Stadtteil ausstrahlen soll. Wohlfühl-Atmosphäre ist neben materiellen Vorteilen für die 84 Mieter (Vermietungsquote 91,5 Prozent; Wohnen (10 Prozent), Kunst/Kultur/Design (30 Prozent), Logistik (30 Prozent), KiTa (15 Prozent), Büros (15 Prozent)) wichtig. Mieterbetreuerin Hannah Bader: "Unser Produktmix erzählt Geschichten, denen zuzuhören sich lohnt."
Das Areal besteht aus vier Gewerbehäusern (Haus 1 gehört Andreas Herr) und zwei Wohnhäusern an der Wiescherstraße 11—13. An ihren eigenen Farben sind sie zu unterscheiden.
Die erste Etage in Haus 2 nutzt seit August 2016 ein privater Kindergartenträger aus Düsseldorf durch sein "Zwergenreich", mit fünf Gruppen und Kindern im Alter ab zehn Monaten, Außenfläche, Innenhof und Atrium. Die loftartigen Räume mit großen Deckenhöhen und hohen Industriefenstern lassen die über 100-jährige Tradition spüren und machen das "Zwergenreich" einmalig. Betreuungszeiten: montags bis freitags von 7.30 bis 16.30 Uhr, die Randzeitenbetreuung läuft bis 18 Uhr.
Das Dachgeschoss nutzt die AKF-Bank, eine Tochter von Vorwerk & Co., die zur Keimzelle des Unternehmens am Diek "heimgekehrt" ist.
Aus Nächstebreck hat Fabian Braun den Weg nach Wichlinghausen gefunden und betreibt seit 2015 in Haus 3 mit seinen freien Mitarbeitern David Fahner und Julian Gumpert das Studio "Black Label Tattoo".
In Haus 4 haben rund 30 Künstler ihre Ateliers mit Größen von 30 bis 100 Quadratmetern. Mit der Metallbearbeitung von Kurt Holzerland im Erdgeschoss gibt es offensichtlich keine Lärmprobleme, obwohl die Bearbeitung von Gussteilen für Oberleitungen der Schweizer Bundesbahn harte Arbeit bedeutet.
Viele Unternehmen erfreuen sich an der guten Infrastruktur und räumlichen Nähe zu den Autobahnen 1, 43 und 46. Die hohe Vermietungsquote ist ein Beispiel für die positive Entwicklung im Wuppertaler Osten, die sich beispielsweise neben den "Königsberger Höfen" an der Bünger-Kulturfabrik und an Dreschers (Sport-Park) Gaskesselprojekt in Heckinghausen ausdrückt. Sophie Blasberg nennt zudem die Kooperation mit der Bergischen Universität, bei der es um "Gewerbe im urbanen Raum" mit Zukunftsperspektive geht.
+++++ Fakten +++++
Die Geschichte der Küppers begann 1877, als über mehrere Generationen ein Lederwarengeschäft betrieben wurde. Jetzt sind Thilo und Boris Küpper als Immobilienprojektentwickler tätig. Das Team besteht aus zehn Mitarbeitern. Der "Aufbruch" am Arrenberg mit der Revitalisierung der ELBA-Fabrikhallen ist ein markantes Beispiel.
Zur Industriegeschichte im Tal der Wupper gibt es unter dem Titel "Fäden, Farben, Wasser, Dampf" 13 Stadtteilrouten. Die Route 6 durch Wichlinghausen hat als Schwerpunktthema die "Barmer Artikel" und tangiert die "Königsberger Höfe" als ehemaligen Textilmaschinenfabrik Walter Kellner AG. Online: www.bgv-wuppertal.de.
Im Lauf der "Wichlinghauser Tourismusroute" lässt sich der Stadtteil in einer Stunde kennenlernen. Den Flyer gibt es als Download: www.vierzwozwo.de.