Dorothee Kleinherbers-Boden (Kirchenkreis) „Zukunftsfragen aktiv mitgestalten“

Wuppertal · Dorothee Kleinherbers-Boden ist neu in der ev. Kirchenkreis-Leitung in Wuppertal. Ein Kurz-Interview zur Vorstellung.

Dorothee Kleinherbers-Boden .

Foto: Nikola Dünow

Sie sind neues stellvertretendes Mitglied des Kreissynodalvorstandes (KSV). Warum engagieren Sie sich in der Leitung des Kirchenkreises?

Kleinherbers-Boden: „In meiner Heimatgemeinde Katernberg (Elberfeld-Nord) bin ich schon länger aktiv im Gottesdienst-anders-Team (GOA) und als Mitglied des Presbyteriums. Nach meiner Pensionierung 2021 habe ich dann den Vorsitz des Presbyteriums Elberfeld-Nord übernommen. Viele Entscheidungen der Synode werden im KSV erläutert und erarbeitet. Ich wollte die Hintergründe und Zusammenhänge dahinter verstehen.

Da wir als Kirche rasant schrumpfen, ist es sehr wichtig zu überlegen, wie wir uns neu orientieren. Solche Zukunftsfragen möchte ich gerne aktiv mitgestalten. Als Presbyterin und KSV-Mitglied kann ich den Prozess übergemeindlich auf Kirchenkreis-Ebene und zugleich von der Basis her verfolgen und mitgestalten. Das ist spannend und herausfordernd zugleich.

Am Ende hat mich eine Probesitzung im KSV überzeugt. Es hat mich sehr beeindruckt, wie ausgewogen, bedacht und zielorientiert dort gearbeitet wird. Außerdem bin ich ein Mensch, der gerne mit anderen zusammenarbeitet.“

Bei welchen Themen können Sie sich besonders einbringen?

Kleinherbers-Boden: „Bei der Frage, wie man auf junge Menschen zugehen kann, kann ich mich sicherlich gut einbringen. Und auch beim Thema, wie die Zukunft des Religionsunterrichts aussehen könnte. Als Schulleiterin habe ich die Erfahrung gemacht, dass die meisten meiner Schüler keinen christlichen Hintergrund mehr hatten. Und natürlich bringe ich als ehemalige Schulleiterin einiges an Leitungs- und Sitzungserfahrung mit.“

Was wünschen Sie sich für die Zukunft „Ihrer“ Kirche?

Kleinherbers-Boden: „Als regelmäßige Gottesdienst-Besucherin bin ich davon überzeugt, dass Kirche sich anders aufstellen und andere Gottesdienst-Formen und -zeiten entwickeln muss. Es wäre schön, wenn die Kirchenbesucher mehr aktiviert und einbezogen würden, wie zum Beispiel bei einem Bibliolog. Das Geistliche ist unsere Basis, darauf müssen wir aufbauen.

Außerdem sollte Kirche mehr zu den Menschen gehen und dabei helfen, die Einsamkeit abzubauen. Da die Pfarrstellen perspektivisch immer weiter abgebaut werden, müssen wir auch Ehrenamtlich noch mehr im zwischenmenschlichen und seelsorglichen Bereich schulen und stärken.

Zu guter Letzt wünsche ich mir, dass meine Kirche noch mehr Position bezieht und sich zum Beispiel für mehr soziale Gerechtigkeit und insbesondere Bildungsgerechtigkeit stark macht und noch lauter auf Missstände hinweist. Noch wird Kirche in diesem Land gehört.“