Hatzfeld Axalta-Millionenprojekt vor dem Aus?

Wuppertal · Im März hatte der Lackproduzent Axalta verkündet, auf Hatzfeld für 50 Millionen Euro ein neues „Kunstharzcenter“ errichten zu wollen. Damit wollte das Unternehmen den Standort Wuppertal sichern. Jetzt kursieren Gerüchte, das Projekt habe sich zerschlagen. Von den Verantwortlichen bei Axalta möchte sich niemand zum Sachstand äußern ...

Dieses Modell des geplanten Neubaus präsentierte Axalta im März.

Foto: Axalta

Zur Vorstellung des Projekts war im März die ganze Nachbarschaft eingeladen worden. Der damalige Werksleiter wollte über möglichen Lärm und Schmutz informieren. Natürlich ging es auch um das gute Image des Unternehmens, das beabsichtigte, mit dem Neubau des Reaktors gleich 80 neue Arbeitsplätze in Wuppertal zu errichten. Ende April sollten die Vorarbeiten für das Gebäude losgehen. Ende dieses Jahres hätte die Grundsteinlegung stattfinden sollen.

Doch bislang gibt es keine Anzeichen dafür, dass überhaupt irgendetwas gebaut wird. „Die Anwohner haben noch nichts davon bemerkt“, sagt der Vorsitzende des Hatzfelder Bürgervereins, Kurt Reinartz, auf Anfrage der Rundschau. Auch sonst habe sein Verein nichts mehr von der Baumaßnahme gehört.

Das scheint wenig verwunderlich, wenn man weiß, dass der Werksleiterposten für Wuppertal neu besetzt wurde. Zumindest diese Information war der Axalta-Pressesprecherin zu entlocken, kurz bevor sie am Freitag ihren letzten Tag im Unternehmen hatte. „Bei uns ist einiges im Wandel“, fügte sie noch hinzu. Zum Projekt als solches wollte sie nichts mehr sagen. Auch zu der Behauptung eines Rundschau-Lesers, Axalta habe das ganze Projekt „neuer Reaktor“ gestoppt und es komme auch nichts mehr, gab es weder eine Bestätigung noch ein Dementi. Fallen Arbeitsplätze weg? Keine Antwort. Stattdessen der Verweis an den neuen Werksleiter, der aber für die Rundschau telefonisch nicht erreichbar war und auch auf eine E-Mail nicht antwortete. Ebenso wenig reagierte die Pressesprecherin für Europa mit Sitz in Belgien.

Mit Offenheit und Bürgernähe, wie damals in der Veranstaltung versprochen, hat das wenig zutun. Unter der als „Hotline für die Nachbarschaft“ bekannten Rufnummer meldet sich die Werksfeuerwehr, die aber nur Not- oder Störfälle aufnimmt. Anfragen rund um die Baustelle werden brüsk abgelehnt – man blockiere die Leitung und solle die Zentrale anrufen. Die Zentrale hingegen entpuppt sich als externes Call-Center, das angeblich weder den Werksleiter von Wuppertal noch sonst jemanden von der Geschäftsführung kennt. „Die wollen eben nicht von jedem angerufen werden“, heißt es dort.