Ronsdorf Menschen für Mitmenschen
Wuppertal · Äußerer Anlass für die Gründung des Ronsdorfer Heimat- und Bürgervereins (HuB) als Heimatbund war 1958 das erste Ronsdorfer Heimatfest. Damals wie heute ging es um die Menschen, denen die einstige Bandwirkerstadt eine Herzensangelegenheit war und ist.
"Hier lässt sich gut wohnen und einkaufen", so heißt es oft.
2017 wurde der 21. "Ronsdorfer Liefersack" gefeiert, der wie das dritte "Ronsdorfer Weinfest" nicht nur dem Vergnügen und der Unterhaltung dient, sondern einen sozialen Zweck verfolgt. Die Erlöse in längst sechsstelliger Höhe werden auf Institutionen und Projekte verteilt — vom Weinfest allein für den Betrieb des Bandwirkerbades. Außerdem gibt es jährliche Basare.
Christel Auer, seit 2010 Vorsitzende des HuB und "Regisseurin" über die Veranstaltungen: "Es ist das größte Geschenk, wenn das Wetter stimmt. Etwa 60 Frauen und Männer bilden den harten Kern der ehrenamtlich Tätigen, die viele Tage und Stunden ihre Freizeit und Gesundheit in den guten Dienst des 'Liefersacks' gestellt haben. Ich bin jedem einzelnen von Herzen dankbar."
Der Heimat- und Bürgerverein spielt in Ronsdorf eine maßgebliche Rolle. An der Gestaltung des vom Markt- zum Bandwirkerplatz unbenannten grünen Herzens Ronsdorfs war der HuB durch seinen früheren Vorsitzenden und heutigen Ehrenvorsitzenden Kurt Florian besonders aktiv. Bevor er den jungen Rasen vor dem Vertrocknen rettete, war in einer beispielhaften Aktion die Finanzierung des ehrgeizigen Projektes gelungen.
Auch die am Bandwirkerplatz startende Geschichtswerkstatt-Route Nr. 4 war eine Fleißarbeit von Günter Konrad und Kurt Florian. Und nicht zu vergessen: Der HuB hat für den Erhalt der Talsperre im Saalbachtal gekämpft und den 2007 eingeweihten dortigen Wald-Erlebnisweg initiiert.
Zum 250-jährigen Stadtjubiläum hat der HuB 1995 an Kleins Ecke den Findling zur Erinnerung an Elias Eller gestiftet. In diesem Jahr stifteten die "Kunstrausch"-Frauen Ute Scholl-Halbach, Maria Schneider, Andrea Dewald, Regine Rottsieper und Anna-Maria Klages mit zahlreichen anderen Spendern die wunderschöne Mosaikbank. Das Geschenk an die Bürger wird vom Heimat- und Bürgerverein verwaltet.
Im Herbst 2017 hat der HuB mit vielen Partnern die elften Ronsdorfer Literaturtage, kurz "LIT.ronsdorf", ausgerichtet. Zusätzlich gibt's vieles mehr: Museumsführungen, Tagesfahrten, Mehrtagesreisen, Picobello-Reinigung, Kinderfahrt zum Ketteler Hof, Gedenkfeier am Volkstrauertag.
Aus den Reihen von Ronsdorfer Bürgern kam die Idee für eine Erinnerung an die Ronsdorf-Müngstener Eisenbahn. Um die Pflege des Denkmals neben dem Bandwirkerbad kümmert sich auch der HuB. Aus dem Vorstand kam zudem der Anstoß, das Stadtbad vor der Schließung zu bewahren — und so wurde eine Initiative zur Gründung eines Fördervereins zum Erhalt des Bades gestartet. Christel Auer: "Heute kümmern sich fleißige Bürger im Förderverein und in der BaRon-Betriebsgesellschaft liebevoll um das Bandwirkerbad."
Im Stadtgarten erinnert ein vom HuB gestifteter Findling seit 1995 an die Opfer im Zweiten Weltkrieg, gegenüber vom Mahnmal an die Opfer des Ersten Weltkrieges.
Seine größte Leistung erbringt der Heimat- und Bürgerverein im 1989 eröffneten Bandwirkermuseum in der ehemaligen preußischen Bandwirkerfachschule. Hier bewahrt man mit fleißigen Ehrenamtlichen das Erbe des Gründers Josua Halbach durch die Pflege der Maschinen, des Archivs und bei wöchentlichen Öffnungszeiten — stets mittwochs von 17 bis 18 Uhr. Im Museum kann man sich übrigens auch trauen lassen.
Was ist eigentlich der Antrieb für den Bürgerverein? Christel Auer muss nicht lange überlegen: "Gemeinsam miteinander in und für unseren Stadtteil Ronsdorf leben und ehrenamtlich für die Mitbürger arbeiten."
Weitere Informationen und den Veranstaltungskalender gibt es online auf www.hub-ronsdorf.de.