Ronsdorf „Kunstrausch“ jetzt ein Verein
Wuppertal · 2007 fing alles an — ganz klein: Die von Kunst begeisterten Frauen Andrea Dewald, Monika Pella, Regine Rottsieper, Maria Schneider und Ute Scholl-Halbach bündelten ihre Ideen und beschlossen, mit einer Tagesveranstaltung ihre Aktivitäten der Öffentlichkeit vorzustellen.
Am 4. Mai 2019 kommt nun "Kunstrausch" Nr. 12.
Maria Schneider: "Meine Vorstellung war lediglich, an einem Sonntagnachmittag eine Ausstellung in der katholischen Gemeinde zu starten, um zu zeigen, wie viel künstlerisches Handwerk es gibt. Ich dachte vor allen Dingen daran, dass gerade im Kunsthandwerk die Frauen stark vertreten sind."
Daraufhin sprach sie Ute Scholl-Halbach, Regina Rottsieper, Monika Pella und Andrea Dewald an, ob sie einen Nachmittag mitgestalten würden. Nur ein Nachmittag war den Frauen aber zu wenig. Ein richtiger Kunsthandwerkermarkt sollte es sein. Mit Bewerbung, Marktordnung, mit dem Verkauf der angebotenen kunsthandwerklichen Artikel — und mit einem schönen Rahmenprogramm.
Maria Schneider: "Unsere Gemeinde St. Joseph ist uns da sehr entgegen gekommen. Wir konnten die gesamten Räume im Gemeindezentrum und in der OT für wenig Geld mieten."
Viele Besucher kamen nicht nur zum Ansehen, sondern hörten zu, machten mit, kauften und staunten über die Vielfalt. Die großen Besucherzahlen in den folgenden Jahren zeigten, wie erfolgreich dieses Konzept war. Das machte den "Kunstrausch" über die Ronsdorfer Grenzen hinaus so bekannt, dass ein Umzug in die evangelische Kirchengemeinde, die mehr und größere Räume hat, erforderlich wurde.
Aus "Kunstrausch"-Erlösen und zahlreichen Geld- und Sachspenden, auch bürgerschaftlichem Einsatz, hat das Team die wunderschöne Mosaikbank an "Kleins Ecke" finanziert und gebaut. Der Ronsdorfer Heimat- und Bürgerverein stellte sich als Pate zur Verfügung. Die mutwilligen Beschädigungen im Herbst 2018 behob Ute Scholl-Halbach mit fachkundiger Unterstützung. Der Elektro-Handwerker Maik Kaufmann erlief beim Remscheider Röntgenlauf aufgerundete 600 Euro. Die Mosaikbank bleibt auf Dauer das schönste Geschenk des "Kunstrausch"-Teams an den Stadtteil.
Nach zwölf Jahren erfolgreicher "Kunstrausch"-Arbeit hat das Team im September einen gemeinnützigen Verein gegründet. Christel Auer, Vorsitzende des Heimat- und Bürgervereins, eröffnete die Sitzung und begrüßte die 16 Gründungsmitglieder, die dem "Kunstrausch" schon viele Jahre verbunden sind.
Als Mitbegründerin der "Kunstrausch"-Idee musste Regine Rottsieper aus beruflichen Gründen ihre Mitwirkung einstellen. Monika Pella aus gesundheitlichen Gründen und Anna Maria Klages, die das Team im letzten Jahr professionell unterstützte, schied aus persönlichen Gründen aus.
Maria Schneider sagt: "Wir vermissen ihre Mitarbeit sehr. Um diese Lücke aufzufangen, brauchten wir ein neues Konzept, das wir mit der Gründung dieses gemeinnützigen Vereins umsetzen."
Der "Kunstrausch-Ronsdorf e.V." wirkt nun über die Grenzen der Ronsdorfer Kirchengemeinden hinaus als eingetragener Verein. Ute Scholl-Halbach: "Menschen, die das 'Kunstrausch'-Team seit Jahren unterstützen, geben eine breite Basis und bilden eine starke Lobby für die zukünftige Arbeit. Das Ziel bleibt, nicht gewinnorientiert ausgerichtet zu sein. Erwirtschaftete Gelder kommen der Kunst in Ronsdorf und der Kinder- und Jugendarbeit der Ronsdorfer Kirchengemeinden zugute. Darüber hinaus sollen auch die sozialen Einrichtungen Ronsdorfs, die sich für Kinder- und Jugendliche einsetzen, unterstützt werden."
Kreativität wurde und wird im Team groß geschrieben. So wird die nächste Aktion, die noch vom "alten Team" überlegt wurde, der "MiniArthur" sein. Kleine kunsthandwerkliche Gegenstände, die von den Ausstellern des letzten Kunsthandwerkermarktes im April 2018 gespendet wurden, werden für fünf Euro zu Weihnachten verkauft — als Überraschungspäckchen ab November an verschiedenen Stellen in Ronsdorf. Der Erlös soll der Kinder- und Jugendarbeit im Rehsiepen zukommen.
Für die Aktion können ab sofort noch viele kleine kunsthandwerkliche Gegenstände gespendet werden. Andrea Dewald-Leske: "Das könnte den Erlös deutlich steigern. Kunstwerke können bei Glaskünstlerin Ute Scholl-Halbach in der Talsperrenstraße 66 nach Terminabsprache abgegeben werden. Außerdem am 2. Dezember 2019 ab 15 Uhr im Café Sara im katholischen Gemeindezentrum oder mittwochs zwischen 17 und 18 Uhr im Bandwirkermuseum an der Remscheider Straße 50."
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Der zwölfte "Kunstrausch" findet am 4. Mai 2019 in den Räumen der evangelisch-reformierten Gemeinde an der Kurfürstenstraße 13 von 11 bis 18 Uhr statt. Bewerbungen (alles außer Nähen und Schmuck, jedes Handwerk ist willkommen. Ronsdorfer werden bevorzugt, "Ersttäter" sind besonders willkommen) sind ab sofort möglich — auf www.kunstrausch-ronsdorf.de - für weitere Fragen gibt es die Telefonnummer 46 38 70.