Freitag startet der "Ronsdorfer Liefersack" Das Soziale stets im Blick

Nachdem am 24. Februar 1958 der Ronsdorfer Heimatbund gegründet worden war, fand vom 11. bis 15. September 1958 das erste "Ronsdorfer Heimatfest" statt, dem vom 10. bis 14. September 1959 eine Neuauflage in Form der "Woche der Heimat" folgte.

Mann mit der Mütze: Kurt Florian.

Foto: Klaus Günther Conrads

Dieses Format wiederholte sich vom 11 bis 18. Mai 1963.

Am 20. Februar 1967 gab sich der Heimatbund den heutigen Namen: Ronsdorfer Heimat- und Bürgerverein, der ins Vereinsregister eingetragen wurde. Ein Heimatfest auf dem Turnplatz Scheidtstraße unter dem Motto "Frohe Stunden unter Bändern und Blumen" datierte vom 12. bis 15. September 1969.

Ein Heimatfest in Ronsdorf zu gestalten und durchzuführen war von der Gründung an die Aufgabe des Heimat- und Bürgervereins. Zunächst standen die Heimatfeste unter den Themen der früheren Bandwirkerstadt und zeitweisen Gartenstadt, seit 1929 Teil der Großstadt Wuppertal: "Unter Bändern und Blumen", auch "Woche der Heimat". Für die zukünftigen Heimatfest wollte eine neue typische Bezeichnung (Cronenberg erfand die "Werkzeugkiste", Heckinghausen das "Bleicherfest") gefunden werden: "Ronsdorfer Woche aus unserem Liefersack"! Der HuB schüttete sein umfangreiches Programm aus.

In der Festschrift zum 50. Geburtstag des Heimat- und Bürgervereins stand dieser Bericht über den 11. "Ronsdorfer Liefersack" 1997: "Über eine volle Woche veranstaltete der Heimat- und Bürgerverein mit zahlreichen freiwilligen Helfern aus Vereinen, Schulen, Organisationen und Verbänden ein gewaltiges Programm, vom Schachturnier, politischen Diskussionen, Altenfeiern, Kinder-, Jugend- und Plattkallveranstaltungen, Laienspieltheater, Freilichtkino, Preisskat, Ponyreiten und Kutschfahrten bis zum Tanzen im Festzelt. Schlechtes Wetter verhinderte namhafte Erlöse, die üblicherweise an soziale Projekte ausgeschüttet werden. Die Ronsdorfer Wochenschau ergänzte: Organisatoren haben ein dickes Lob verdient. Alle, die versprochen hatten, mitzumachen, haben zum Gelingen der Ronsdorfer Woche beigetragen. Die vielen Helfer, von Feuerwehr und Vereinen, die bei schlechtem Wetter ausgeharrt hatten, dürfen nicht vergessen werden. Ausgezeichnet war die Wahl des Festplatzes am Diakoniezentrum."

Der "Liefersack" repräsentiert Ronsdorfs Geschichte: In früheren Jahren, als Ronsdorf noch selbstständige Bandwirkerstadt war, wanderten die Hausbandwirker mit ihren Waren "ins Tal", beispielsweise von der Monschau über den Dorner Weg (früher: Alter Elberfelder Weg) nach Elberfeld. Sie lieferten ihre Produkte ab und brachten neues Rohmaterial nach Ronsdorf. Als Behältnis für den Transport trugen sie auf ihrem Rücken einen Leinensack, den "Rongsdroper Liewersack".

Jenseits aller Vergnügungen für Ronsdorfer und ihre Nachbarn haben die "Liefersäcke" für soziale Hilfen gesorgt und waren — jeder für sich — im besten Sinne nachhaltig!