Wer Hunger hat, darf kommen

Kostenloser Mittagstisch: Um der steigenden Nachfrage nach dem Gratis-Essen gerecht zu werden, brauchen die Ehrenamtler der Ölberg-Kirche einen neuen Herd.

Samstagmorgen, kurz nach 11 Uhr. Langsam füllt sich der Hof der Freien Evangelischen Kirche an der Rolandstraße. Mit Menschen, deren Erscheinungsbild unschwer offenbart, dass sie nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen.

Parallel dazu herrscht in der Küche des Gebäudes reges Treiben. Unter der Leitung von Edeltraud Bastek und Angela Brolewski sind einige aus dem Team der Ehrenamtler damit beschäftigt, eine Mahlzeit zu kochen, andere decken die Tische im Jugendsaal. Um 12 Uhr ist es soweit, die Eingangstür wird geöffnet, etwa 40 Männer und Frauen aller Generationen nehmen Platz und werden umgehend bedient: Das Team füllt die Teller mit einer kräftigen Linsensuppe, serviert Getränke.

Minuten später bittet der Erste um einen Nachschlag, viele folgen. Zum Nachtisch noch Obst, ein Zitronendessert und eine Tasse Kaffee, dann löst die Runde sich langsam auf. Sie werden wiederkommen. Vermutlich sind dann auch neue Gesichter dabei.

"Wir haben die Aktion Anfang 2010 mit Unterstützung der Wuppertaler Tafel gestartet, um Ölbergern in schwieriger Situation zumindest einmal im Monat kostenlos eine warme und gesunde Mahlzeit zu ermöglichen. Dass zwischenzeitlich auch Menschen aus anderen Stadtteilen das Angebot nutzen, ist uns recht. Wer Hunger hat, darf kommen", sagt Edelgard Bastek.

Allerdings gibt es da doch ein kleines Problem. Der alte Küchenherd ist zu klein und auch ein wenig angeschlagen, um die stetig wachsende Nachfrage adäquat bewältigen zu können. Wer hier weiterhelfen kann, sollte sich unter Telefon 51 51 28 04 mit Edeltraud Bastek in Verbindung setzen.

(Rundschau Verlagsgesellschaft)