"Ich kann nicht anders"
Angelika Pauly gehört zu den Autoren der Anthologie "Und niemand glaubt an mich".
"Eigentlich", sagt Angelika Pauly, "war die Leidenschaft fürs Schreiben schon immer in mir. Ebenso die für Mathematik und Musik." Mit zwölf nimmt sie, trotz familiärer Widerstände, Gitarrenunterricht; nach dem Ende der Volksschule in Heckinghausen beugt sie sich dem Willen der Eltern, einen "anständigen" Beruf zu erlernen und absolviert eine Ausbildung zur Schriftsetzerin.
Doch die am 15. April 1950 geborene Pauly will mehr. Nach dem Fachabitur schreibt sie sich an der Uni Wuppertal für Mathematik ein. Doch dann kommt die Heirat und drei Kinder. Fortan erfüllt sie ihr Leben als Mutter und Hausfrau bis 1999 die Kinder aus dem Haus sind und sie sich wieder dem Schreiben widmet. "Gedanken inspirieren mich ständig zu Geschichten, ich setzte mich hin, Worte und Sätze fließen dann einfach, so wie bei einem überquellenden Brunnen," erklärt die Autorin, die inzwischen 33 Bücher veröffentlicht hat.
Mal lyrisch, mal in Prosa, oft auch in Kinderbüchern erweckt sie fantastische Protagonisten, die sich märchengleich in einer Realität bewegen, die so unreal nicht ist. Nebenbei komponiert und textet sie erfolgreich Kinderlieder. Vor Monaten hat sie ihren "steinigen" Weg in die Musik zu einer Kurzgeschichte verarbeitet. Unter dem Titel "Schön schön" erzählt sie, wie eine junge Frau gegen alle Widerstände ihren Weg in die Musik findet.
Darauf wurden jetzt die Herausgeber von "Und niemand glaubt an mich" einer Anthologie zum 5. Brüggener Literaturherbst aufmerksam: Zu den 109 Autoren in diesem Werk, für das viele Bewerbungen aus dem europäischen und außereuropäischen Raum vorlagen, gehört auch Angelika Pauly. Ein Ehrung, über die sie sich sehr freut. "Ich habe schon einige Preise für mein literarisches Wirken erhalten, aber diese Auszeichnung ist etwas Besonderes."
Das Werk, an dem sie gerade arbeitet, macht ihr besonders viel Spaß. "Als meine Tochter mir im August offenbarte, dass ich Oma werde, kam spontan die Idee, einen Dialog mit dem Enkelkind zu führen — das in, aber noch nicht auf dieser Welt ist", sagt Pauly, die seit 2001 mit ihrem Ehemann die Ruhe am Obersteinenfeld im Ostersbaum genießt.