Nach fünf Jahren kommt der Rauswurf

Der Wuppertaler Hobby-Imker Wolfgang Klomsdorf schätzt den Sozialstaat seiner Bienen. Hier geht alles sehr geordnet zu. Doch auch er beklagt Verluste.

Wolfgang Klomsdorf ist begeisterter Bienenfreund und produziert regelmäßig Honig und Honigschnaps selbst.

Foto: Karin Schwarz

Die englische Königin wäre wahrscheinlich "not amused", wenn sie über die Vorgehensweise der Langerfelder Bienen informiert würde. Sie sind nach Auskunft des Hobby-Imkers Wolfgang Klomsdorf jedoch keine Ausnahme, was ihren Umgang mit dem gekrönten Haupt in ihrem Bienenstock angeht.

Denn nach vier bis fünf Jahren wird die Dame, die vorher gehegt, gepflegt und im Winter gewärmt wird, einfach rausgeworfen. Dann nämlich, wenn sie schwächelt und nicht mehr bis zu 2.000 Eier täglich legen kann. Doch der Langerfelder ist "seinen Mädchen" trotzdem wohlgesonnen und spricht von einem Sozialstaat, in dem alles geordnet zugeht.

Allerdings bereitet ihm — wie vielen anderen Imkern auch — die Schädlingsbekämpfung der Landwirte Sorgen. "Wenn die gesprühten Mittel Neonikotinide enthalten, gehen die Bienen ein." Die kleinen Summer haben nämlich ein Navigationssystem, das durch die Berührung mit diesen Schadstoffen gestört wird — und somit zum Tode führt. Da gibt es dann tatsächlich herbe Verluste, die jedoch nichts an der Begeisterung des Bienenfreundes ändern.

Wolfgang Klomsdorf stellt jedes Jahr wieder zwei schmackhafte Honigsorten sowie neuerdings einen leckeren Honigschnaps her. Am 1. Mai konnten Besucher in seinem Garten testen, wie das Imkern funktioniert. Nach der Anstrengung gab's dann auch eine Belohnung vom Grill und in flüssiger Form.

(Rundschau Verlagsgesellschaft)