Langerfeld-Trasse „Besprechung vier Mal verschoben“
Wuppertal · Der Verein „neue ufer wuppertal“ übt mit Blick auf die geplante Langerfeld-Trasse Kritik an der Stadtverwaltung. Bei der versprochenen Hilfe zur Beseitigung bürokratischer Hindernisse sei man im Jahr 2022 keinen Schritt weitergekommen.
Im Newsletter für die Mitglieder nimmt die Vorsitzende Dajana Meier vom Verein „neue ufer wuppertal“, der maßgeblicher Motor des Projekts ist, kein Blatt vor den Mund. Ihr Vorwurf: Bereits im August sei seitens der Stadt versprochen worden, dass das Ressort Straßen und Verkehr einen Plan vom Espenlaub-Quartier, in dem die Trasse startet, zeichnen würde.
Darin sollten die Belange eines örtlichen Investors, einer Anliegerfirma und die der Langerfeld-Trasse überein gebracht werden. Sobald dies geschehen sei, würde ein städtischer Vermesser die Trasse abstecken, damit sich alle Beteiligten den Verlauf vor Ort ansehen könnten.
Die Realität sah laut Meier ganz anders aus: Am 13. Dezember habe endlich eine vier Mal verschobene Sitzung mit der Stadt zu den Endstücken der Langerfeld-Trasse stattfinden können. „Dabei präsentierte uns die Verwaltung unsere eigenen, zum Teil vier Jahre alten Skizzen zusammen mit einigen hastigen Überlegungen, die statt zur Lösung nur zur Verkomplizierung der Situation beitragen können. Auch beim Termin mit 3M zur Nutzung des unteren Trassenendes war die Stadt nicht hilfreich: Der zugesagte Fachmann für Wegerecht erschien erst gar nicht, eine Erklärung gab es weder vorher noch hinterher.“
Meier weiter: „In solchen Fällen richtet die Politik den Blick dann gerne nach vorne, denn man will ja Zukunft gestalten: Nun möchte man den Plan von einem externen Büro zeichnen lassen. Im Gespräch fiel auf, dass es hilfreich sein könnte, erstmal eine Datengrundlage zu haben, wozu dann vorher von der Stadt ein Vermesser zum Espenlaub-Gelände geschickt werden soll. Wenn der Boden nicht gefroren ist, kein Schnee liegt, die Krankenstände es zulassen und Ressort 104 das ,go‘ gibt.“
Die Stadt Wuppertal äußert sich auf Rundschau-Anfrage zu dem Vorgang so: „Wir bitten herzlich um Ihr Verständnis, dass wir uns zu derart in die Öffentlichkeit gebrachten Vorwürfen nicht ebenfalls öffentlich äußern möchten. Wir halten den direkten Dialog im Sinne des gemeinsamen Projektes für zielführender. Die sehr eingeschränkten personellen Ressourcen nicht nur im Verkehrsressort sind ja hinlänglich bekannt. Die Vielzahl der Projekte ebenso. Das Projekt Langerfeld-Trasse wird von Politik und Verwaltung engagiert verfolgt. Es ist aber sicher auch nachvollziehbar, dass die Prioritäten des Vereins angesichts der enormen Fülle an parallel zu bearbeitenden Aufgaben der Fachressorts nicht eins zu eins die der Verwaltung sein können.“
Ernüchterndes Fazit von „neue ufer“: „Die versprochene und in der Presse gern postulierte Hilfe bei der Beseitigung bürokratischer Hindernisse gibt es nicht, wir sind im vergangenen Jahr keinen Schritt weiter gekommen.“