Der Protestzug führte von der Elberfelder Kluse bis zur Unfallstelle in Oberbarmen. Viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren hell oder weiß gekleidet, um ihre Anteilnahme auszudrücken. Dies ist bei „Ghostbike“-Aufstellungen ein übliches Ritual. „Die weiß lackierten Fahrräder, die weltweit an Stellen aufgestellt werden, an denen Radfahrende getötet wurden, sind Mahnmale und Erinnerungsort zugleich. Sie weisen auf infrastrukturelle Defizite und menschliche Tragödien hin und geben Anlass zum Innehalten, Gedenken und Reflexion“, so die Initiatoren. 2019 wurde das erste Wuppertaler „Ghostbike“ auf der Straße Wahlert aufgestellt.
„Wir sind traurig und wütend, dass wir in diesem Jahr ein zweites ,Ghostbike‘ auf Wuppertals Straßen aufstellen mussten", erklärte eine sichtlich bewegte Kirsten Haberer (Vorsitzende der „Fahrradstadt Wuppertal“). „Es ist kaum nachzuvollziehen welches unermessliches Leid die Familien und Angehörige empfinden müssen."
Wegen der Corona-Pandemie wurde die Demonstration nicht wie sonst üblich im Vorfeld über die Medien, sondern nur spärlich und kurzfristig über „Social Media“ bekanntgegeben, um nicht zu viele Teilnehmerinnen undTeilnehmer zur Kluse zu mobilisieren.

Ein weißes Rad als Zeichen der Trauer
Christoph Grothe, ebenfalls vom Verein „Fahrradstadt Wuppertal“: „Die Geschehnisse vom 1. Oktober 2020 zeigen, dass gerade auf Hauptrouten und vielbefahrenen Straßen dringend gute und sichere Radinfrastruktur geschaffen werden muss. Radfahrenden muss auf diesen Strecken ein Schutzraum geschaffen werden, so wie wir es seit Jahren mit einer Umweltspur auf der B7, oder zuletzt mit so genannten Pop-up-Radwegen fordern.“
Bilder: