Ein Boden zum Essen

Nach knapp einem Jahr sind die Sanierungsarbeiten auf dem ehemalige Hösterey-Gelände rund um die mächtige Rotbuche an der Sudberger Straße abgeschlossen. Investor Tobias Conrad freut sich über einen repräsentativen Flecken Bauland mitten in Sudberg; die Stadt Wuppertal kann endlich das unsägliche Kapitel "Pleiten, Pech und Pannen auf Hösterey-Gelände" schließen.

Eigentümer Tobias Conrad (4.v.li.) ist glücklich über die Sanierung. Mit ihm freuen sich Vertreter der Verwaltung, Bezirksvertretung, Entsorgungsbetriebe und Anwohner.

Foto: Eduard Urssu

Über mehrere Jahre zog sich das Sanierungsvorhaben hin. Nachdem auf dem Gelände Chrom-VI belasteter Boden gefunden wurde, musste ein vor allem gewissenhafter Investor für Abhilfe sorgen. Allerdings war die erste Wahl der Stadt nicht zielführend. Die mutmaßlich nicht fachgerechte Entsorgung von belasteten Erdschichten und die Insolvenz des Investors (Rundschau berichtete) strapazierten die Nerven von Anwohnern und Bezirksvertretung gleichermaßen. Mehrere Jahre blieb die Industriebrache eingezäunt, ohne dass dort gearbeitet wurde.

Dann sprang Tobias Conrad in die Bresche. "Wir waren sehr froh, dass wir einen professionell agierenden Eigentümer finden konnten", freut sich Baudezernent Frank Meyer.

Das persönliche Engagement des neuen Eigentümers ist darin begründet, dass bereits mehrere Conrad-Generationen in Sudberg leben. Zudem hat er gemeinsam mit den Anwohnern und dem Bürgerverein "Sudbürger" über die künftige Nutzung gesprochen. So viel Kommunikationsfreude ließen sein Vorgänger deutlich vermissen.

Bei der Präsentation des Sanierungsgutachtens erklärte Conrad, dass der Boden Schicht für Schicht abgetragen wurde. Und das nicht nur auf dem Baugrundstück, sondern auf der gesamten Fläche. "Hier ist jetzt jede Nutzung möglich. Selbst eine Kindertagesstätte könnte hier problemlos gebaut werden. Der Boden ist so gut, den könnte man essen — so wie es Kinder gerne mal machen", scherzt Conrad.

Ein Kindergarten ist aber nicht geplant. Stattdessen sollen auf dem Gelände maximal fünf Doppelhäuser errichtet werden. Der Anfang wird mit dem Bau von zwei Doppelhäusern an der Straße Schöppenberg gemacht. Eine Bebauung an der Sudberger Straße ist vorerst noch nicht vorgesehen.
Auf der rund 5.500 Quadratmeter großen Fläche mussten über 11.000 Tonnen Boden abgetragen werden. Der gefährliche Anteil wird auf der Deponie Düsseldorf-Hubbelrath gelagert.