Stück Cronenberger Geschichte

Der Kirchenchor Cäcilia feiert in diesem Jahr sein 150-jähriges Bestehen. Die Chormitglieder blicken auf eine bewegte Geschichte zurück. Schriftführerin Helene Dickinger hat auf der Internetseite www.hl-ewalde.de die Geschichte zusammengetragen.

Der Chor beim Stiftungsfest.

Foto: Eduard Urssu

Na ja, zumindest der Anfang ist dort bereits getan. So erfährt der Leser, dass "die" Cäcilia streng genommen, und so pedantisch sind glücklicherweise nur ganz wenige Wuppertaler, eigentlich nur piepjunge 108 Jahre alt ist. Und so bunt gemischt, also Männer und Frauen, das war vor 150 Jahren auch nicht denkbar.

Denn was sich da 1864 zusammengefunden hat, waren allesamt gestandene Männer, die singen wollten — in einem Männergesangsverein. Wenige Jahre darauf traten sie, in der Kirchenchronik erfasst, unter dem Namen "Concordia" an. Da sangen die musikalischen Herren nicht nur in der Messe, sondern auch auf Hochzeiten und Geburtstagen. Für das nötige Kleingeld fast überall, es waren schließlich schwierige Zeiten. Erst Anfang des 20. Jahrhunderts durften auch ein paar Frauen mit auf die große Bühne, allerdings unter erschwerten Bedingungen und in einer eigenen Abteilung.

Schließlich wurde in den Kriegsjahren von 1914 bis 1918, wenn überhaupt, nur zu den Heiligen Messen gesungen. Aber auch die Zeit nach 1918 war alles andere als rosig. Einen tiefen Einschnitt erlebte der Chor dann 1934. Regierungsverordnungen machten ein Vereinsleben nahezu unmöglich, der Beginn des 2. Weltkriegs brachte die Sängeraktivitäten völlig zum Erliegen.

1946 ging es mit der "Cäcilia" wieder bergauf. 1986 wurden der Männer- und der Frauenchor zusammengelegt und wuchs bis zum 110. Stiftungsfest auf über 70 Mitgliedern an. Mittlerweile finden sich zu den Proben nicht mehr ganz so viele ein, aber Spaß macht es noch wie damals.

Wer auch ein Teil dieser Cronenberger Geschichte werden möchte, darf gerne in der Hauptstraße 96 vorbeischauen. Gesungen wird immer dienstags von 19.45 bis 21.15 Uhr. Ansprechpartnerin ist Angela Fresen, auch telefonisch unter 471449 erreichbar.

(Rundschau Verlagsgesellschaft)