Fußball-Regionalliga: 1:2 (0:0) in Oberhausen WSV verliert nach großem Kampf

Wuppertal · Im Verein kracht es an allen Ecken und Enden, und auch sportlich gab es nun einen Rückschlag: Der Fußball-Regionalligist Wuppertaler SV kehrte am Freitagabend (5. April 2019) mit einer unglücklichen 1:2 (0:0)-Niederlage vom Auswärtsspiel vor 2.861 Zuschauern beim Tabellenzweiten RW Oberhausen zurück.

Co-Trainer Chris Liehn (li.) und Chefcoach Pascal Bieler.

Foto: Dirk Freund

Bieler nahm sechs Änderungen im Vergleich zum 3:2-Sieg gegen Wattenscheid vor: Lübcke, Schmetz und Britscho saßen nur auf der Bank, Malura (Haarriss im Ellenbogen), Pagano und Topal (gesperrt) waren nicht im Kader. Neu in der Startelf: Wickl, Uphoff, Saric, Grebe, Dünnwald und Andric. Saric agierte als Rechtsverteidiger.

Der WSV versteckte sich zu Beginn nicht und hatte die erste Chance. Hagemann traf aus zwölf Metern ins Tor, ein Mitspieler stand aber im Abseits (9.). Fünf Minuten später tauchte Dünnwald vor dem RWO-Kasten auf, wurde im letzten Moment jedoch noch entscheidend gestört. Erst in der 21. Minute erarbeitete sich RWO die erste Möglichkeit. Die war allerdings groß: Gödde stand frei vor Wickl und brachte den Ball auch an ihm vorbei, doch Uphoff rutschte dazwischen und klärte zur Ecke.

Der WSV spielte mutig weiter nach vorne: Dünnwald fehlten in der 26. Minute nur Zentimeter zur Führung. Am Fünfer versuchte er es mit einem Schlenzer, der genau gepasst hätte. Aber RWO-Schlussmann Davari wehrte in allerhöchster Not ab. Glück hatten die Gäste, als sich Schumacher den Ball allein vor Wickl zu weit vorlegte (30.). Es blieb eine Partie auf Augenhöhe, in der die Bergischen bis zum Pausenpfiff munter mitmischten und mit einem verdienten Remis in die Kabine gingen.

Nach dem Wechsel hätte der Ex-WSVer Steinmetz den Gastgeber in Führung bringen können, er schoss aber aus aussichtsreicher Position über den Kasten (49.). RWO wurde stärker, die Bergischen standen weiter gut. Bis zur 60. Minute: Da traf Steinmetz gegen seinen Kurzzeit-Ex-Club flach ins WSV-Tor - 1:0. Wickl war machtlos. Nur drei Minuten danach prüfte Hagemann den RWO-Schlussmann. Zuvor war Dünnwald im Strafraum zu Boden gegangen. WSV-Sportdirektor Hutwelker forderte vehement einen Strafstoß.

Oberhausen erhöhte den Druck. Balla schoss Wickl aus kurzer Distanz an (68.), Löhden köpfte knapp vorbei (69.). Es blieb munter. Der WSV machte immer mehr auf und nahm Konter in Kauf. Einen stoppte Andric im letzten Moment (72.). Kurz danach kam Britscho für Grebe. Und ein Pfiff: Hagemann war im Strafraum gelegt worden, der agile Manno verwandelte den fälligen Strafstoß zum 1:1 (73.).

Dünnwald verpasste nach einer Flanke die Führung erneut um Haaresbreite (80.). Trainer Bieler brachte den defensiven Schmetz für den offensiven Dünnwald (82.) sowie Meurer für Meier (90.+2.). Das verhinderte den K.o. nicht: Scheelen schlenzte den Ball in der Nachspielzeit in den WSV-Kasten (90.+4.).

Pascal Bieler (Wuppertaler SV): „Glückwunsch an Oberhausen. Es war sehr emotional. Vielleicht hatte das Spiel keinen Sieger verdient. Wir kommen gut rein, verlieren vor der Pause etwas den Faden. RWO kommt gut aus der Pause, macht das Tor und hat die ein oder andere gute Möglichkeit. Wir waren dann wieder gut im Spiel. Am Ende des Tages gönnen wir es ihnen. Für uns war es bitter. Die Mannschaft hätte verdient, sich etwas mitzunehmen, deswegen ist das gerade hart. Wir hätten mindestens den Punkt verdient gehabt. Aber wir werden den Mund abputzen und auf Mittwoch schauen. Ich kann den Jungs nichts vorwerfen, außer dass sie in den letzten zwei Minuten nicht wachsam genug waren. “

Mike Terranova (Rot-Weiß Oberhausen): „Wir sind schlecht reingekommen, hatten zu viele Ballverluste. Wuppertal war immer wieder gefährlich. Liegen wir zur Pause hinten, können wir uns nicht beschweren. In der Pause bin ich ein bisschen lauter geworden. Das hat gewirkt. Wir haben dann umgestellt. Das haben die Jungs dann gut gemacht und sind in Führung gegangen. Wir spielen dann weiter auf das zweite Tor, kriegen dann den Elfmeter gegen uns. Danach war es zerfahren und wir laufen Gefahr, dass wir uns noch einen fangen. Dann ist es eben nachher ein bisschen Spielglück. Aber auch harte Arbeit der letzten Wochen. Dann macht es ein Erfahrener. Jeder andere haut den über die Tribüne, er macht das genau richtig mit Präzision gegen die Laufrichtung des Torwarts. Für die Mannschaft freut mich das. Ich wünsche dem WSV alles Gute. Seht zu, dass ihr den Pokal holt.“

Am Montag (8. April) steigt ab 19 Uhr die Jahreshauptversammlung, am Mittwoch (10. April) ab 19.30 Uhr das Halbfinale im Niederrheinpokal gegen den Oberligisten 1. FC Monheim. Beides übertragen wir im Liveticker.