Fußball-Regionalliga: 3:2 (3:0) gegen Wattenscheid WSV zittert sich zum wichtigen Sieg
Wuppertal · Pascal Bieler, neuer Cheftrainer des Fußball-Regionalligisten Wuppertaler SV, ist mit einem Sieg gestartet. Sein Team gewann am Samstagnachmittag (30. März 2019) gegen die abstiegsgefährdete SG Wattenscheid 09 mit 3:2 (3:0).
Nach seinem Bänderriss saß der bisherige Stammkeeper Sebastian Wickl zwar wieder auf der Bank, das Tor hütete aber weiter der erst 19-jährige Niklas Lübcke. Peter Schmetz rückte nach dem Ablauf seiner Rotsperre für Daniel Grebe ins Team, der wegen Gelbbelastung pausieren musste. Jan-Steffen Meier (Erkältung auskuriert) ersetzte Semir Saric.
Der WSV ging vor 2.283 Zuschauern (Ehrenamtler durften für fünf Euro auf einen Stehplatz) früh in Führung. Nach einem Pass von Dennis Malura behielt Kavin Hagemann vor dem Wattenscheider Tor kühlen Kopf und schob den Ball ins lange Eck - 1:0 (11.). Erstaunlicherweise übernahmen die Gäste unmittelbar darauf das Kommando und kamen auch zu Chancen. So scheiterte Mael Corbaz nur knapp (15.).
Langsam fing sich der WSV wieder: Enes Topal bugsierte den Ball über die Linie - allerdings mit der Hand. Dafür sah er die gelbe Karte (30.). Fünf Minuten später dann aber doch das 2:0. Die Flanke von Gaetano Manno beförderte ein Wattenscheider ins eigene Tor. Damit nicht genug: In der 43. Minute flankte Topal butterweich - und Meier köpfte zum 3:0 ein. Es war sein erstes Saisontor.
Durchgang zwei begann mit einem Aufreger: Topal, bereits verwarnt, monierte zu sehr eine Schiedsrichter-Entscheidung und sah Gelb-Rot (49.). Kurz darauf durfte Saric für Kühnel (53.) aufs Feld. Wattenscheid wurde naturgemäß offensiver und kam durch einen abgefälschten Schuss auf 1:3 heran (59.). Die SG 09 setzte nach, Lübecke und Malura verhinderten einen weiteren Gegentreffer (61./62.).
Als sich Routinier Malura am Ellenbogen verletzte, wechselte Bieler Stürmer Philipp Kenen Dünnwald ein (70.). Gino Windmüller rückte in die Viererkette. Glück hatte der WSV, dass Nico Buckmaier nur den Pfosten traf (76.). Die Gäste, bei denen Peter Neururer als Sportdirektor agiert, rannten weiter an - und wurden belohnt. Julian Popovic verwertete am zweiten Pfosten eine Hereingabe zum 2:3 (82.).
Das große Zittern begann: Lübcke lenkte einen Schuss von Corboz soeben noch an die Latte (84.). In der 89. Minute klatschte der Ball erneut an den WSV-Pfosten. Wie schon in Aachen und Köln hatten die Wuppertaler viel Glück. Bis zum Abpfiff.
Farat Toku (SG Wattenscheid): „Glückwunsch an den WSV. Es ist nach dem Spiel nach so zwei verschiedenen Halbzeiten schwierig in Worte zu fassen. Wuppertal hat uns in der ersten Halbzeit gezeigt, wie effektiv man bei der Chancenverwertung sein kann. Die Tore fallen zu einfach. In der Halbzeit siehst du die Gesichter. Ich habe klar gesagt, dass wir die zweite Halbzeit mit aller Macht gewinnen wollen. Das haben wir auch gemacht. Das 1:3 kam zum richtigen Zeitpunkt. Nach der roten Karte kann man nicht besser spielen. Wir haben alles dafür getan. Aber der Ball wollte nicht rein. Wir hätten mindestens einen Punkt verdient gehabt. Wir sind volles Risiko gegangen. Wir sitzen am Ende mit leeren Händen da. Man sieht, dass die Jungs leben. Es gibt mir Mut für die nächsten Spiele.“
Pascal Bieler (Wuppertaler SV): „Ich glaube, vieles sehe ich genauso. Wir haben in der ersten Halbzeit effektiv gespielt und hatten dann aber auch nach Fehlern im Aufbau Glück. Wir hatten uns nicht vorgenommen, so in Unterzahl zu geraten. Das war nicht clever. Es war viel Glück dabei, das kann ich nicht abstreiten. Die Fans haben uns unterstützt. Es war ein glücklicher Dreier, den nehme ich zum Einstieg gerne.“
Am kommenden Samstag (5. April) tritt der WSV bei RW Oberhausen an. Es folgen zwei Heimspiele - am 10. April das Pokal-Halbfinale gegen den 1. FC Monheim und am 13. April die Ligapartie gegen den SC Wiedenbrück. Dazwischen liegt die Jahreshauptversammlung (8. April).