Fußball-Regionalliga WSV: Holldack kommt, Schwertfeger geht
Wuppertal / Krefeld · Drei Wochen vor dem Start der Restrunde nimmt der Kader des Fußball-Regionalligisten Wuppertaler SV immer deutlichere Konturen an. Zweiter Winter-Neuzugang ist Jan Holldack.
Der 20-jährige Neunkirchener, der seine Karriere in Hennef und beim 1. FC Köln begann, kommt aus der 2. Mannschaft des FC Brentford aus England, wo er ein Pokalspiel für die Profimannschaft bestritt und zweimal auf der Bank saß.
"Er kann im Mittelfeld sowohl auf der 6 als auch auf der 8 spielen", ist Sportdirektor Manuel Bölstler von den Fähigkeiten überzeugt. Der WSV profitiert dabei von Bölstlers direkten Kontakten in die Spielerberaterszene — ohne die wären solche Transfers für den WSV kaum umsetzbar. Holldack, der als kampfstark und torgefährlich gilt, wird zunächst bis Saisonende ausgeliehen. Zuvor hatte der WSV mit Andreas Ivan eine Offensivkraft verpflichtet.
Sportdirektor Manuel Bölstler: "Ich kenne Jan jetzt schon seit drei Jahren. Wir hatten, seit Jan in England spielt, immer mal wieder Kontakt. Im Sommer gab es ein Testspiel vom FC Brentford gegen den VfL Bochum. Auch da haben wir ihn beobachtet. Als ich gehört habe, dass er sich mehr Spielpraxis wünscht, haben wir dann alles möglich gemacht, um ihn zu uns zu holen. Das waren lange und zähe Verhandlungen, aber jetzt ist der Junge in Wuppertal. Er soll hier trotz seines jungen Alters von Beginn an Verantwortung übernehmen."
Trainer Stefan Vollmerhausen: "Ich kenne Jan noch aus den Duellen aus der U19-Bundesliga mit dem 1.FC Köln. Er ist ein sehr gut ausgebildeter Defensivallrounder, der sich in den letzten anderthalb Jahren, gerade auch körperlich, sehr gut weiterentwickelt hat. Mit ihm gehen wir den Weg, mit gut ausgebildeten, jungen Spielern weiter. Sowohl sportlich als auch charakterlich denke ich, dass er uns in der Rückrunde als Mannschaft weiterhelfen wird."
Jan Holldack: "Für mich ist es wichtig, jetzt Spielpraxis zu sammeln. Mein Vertrag läuft in England im Sommer aus. Ich möchte mir hier beim WSV auch einen Namen machen. Als Kölner Junge habe ich den WSV früher auch immer verfolgt und habe mich riesig gefreut, dass die Leihe nach langen Verhandlungen auch geklappt hat. Das Ziel Klassenerhalt hat für mich hier in Wuppertal Priorität."
Der WSV hat derweil den Vertrag mit Kai Schwertfeger mit sofortiger Wirkung aufgelöst. Der Mittelfeldspieler kann damit zum Oberligisten KFC Uerdingen wechseln.
Die Krefelder, bei denen er einen (dem Vernehmen doch deutlich höher dotierten) Vertrag bis 2020 unterschrieben hat, zahlen zwar keine Ablösesumme. Dafür entrichtet Schwertfeger selber eine Entschädigungssumme. Über die Höhe gibt es keine Angaben. Der 28-Jährige kam im Sommer von Hansa Rostock. In Wuppertal absolvierte er 19 Regionalliga- und vier Pokal-Einsätze. Dabei erzielte er drei Tor.
Schwertfeger hatte die WSV-Verantwortlichen massiv verärgert, als er vor Weihnachten seinen Wechsel im Sommer nach Uerdingen bekanntgab und öffentlichkeitswirksam mit dem KFC-Trikot posierte. Der WSV erwög eine Klage beim Verband, weil Krefeld offenbar die Sechs-Monate-Frist missachtet hatte.
Sportdirektor Manuel Bölstler und Trainer Stefan Vollmerhausen hatten zunächst überlegt, Schwertfeger die Freigabe zu verweigern - um ein Zeichen zu setzen. Letztlich setzte sich aber die Erkenntnis durch, dass ein unzufriedener Spieler in der mit Blick auf den Klassenerhalt wichtigen Restrunde für Unruhe im Kader sorgen könnte. Der Hauptgrund aber: Das Vertrauensverhältnis war massiv gestört.
Durch die Zahlung wird es nun umso wahrscheinlicher, dass die Wuppertaler transfertechnisch noch einmal nachlegen. Die Verantwortlichen denken über einen Innenverteidiger nach, der auch im defensiven Mittelfeld agieren kann, jetzt aber nach Rundschau-Informationen auch über einen "reinen" Mittelfeldspieler. Eine Entscheidung fällt demnach in Kürze.
Der WSV startet am 10. Februar 2017 mit dem Nachholspiel gegen die U23 von Fortuna Düsseldorf in die Restrunde. Am Samstag (21. Januar) bestreitet das Team von Trainer Stefan Vollmerhausen ein Testspiel beim Oberligisten ASC 09 Dortmund.