Fußball-Regionalliga: Sonntag in Münster WSV-Coach Mehnert will für freie Fahrt sorgen

Wuppertal · Björn Mehnert hat am Wochenende noch einiges vor, bevor er am Sonntag (26. September 2021) um 14 Uhr mit dem Fußball-Regionalligisten Wuppertaler SV zum Spitzenspiel beim SC Preußen Münster antritt. „Ich gehe früh wählen. Man sollte diese Möglichkeit nutzen“, sagt der 45 Jahre alte Cheftrainer. Und dann ist da ja noch die Sache mit der Anreise.

WSV-Torwart Sebastian Patzler spielt bislang eine starke Saison – und wird im Münster gefordert sein.

Foto: Dirk Freund

Am vergangenen Samstag war der VfB Homberg in die Sperrung am Leverkusener Kreuz geraten, die Partie im Stadion am Zoo musste deshalb mit 15-minütiger Verspätung angepfiffen werden. Und auch die A1 Richtung Münster gilt aus potenzielle Staufalle. „Wir sind immer gut informiert. Und ich wohne ja außerdem in der Gegend“, schmunzelt Mehnert. „Ich kann ja vorher die Strecke abfahren und gucken, ob was gesperrt ist.“

Es herrscht Gelassenheit beim WSV vor dem Verfolgerduell, zu dem 6.000 bis 7.000 Fans im Rahmen der 2G-Regel erwartet werden. 400 Tickets sind nach Wuppertal in den Vorverkauf gegangen. „Es ist ein besonderes Spiel, ich habe noch viele Freunde da“, sagt Stephan Küsters, der Sportliche Leiter des WSV, der ebenso wie Lion Schweers, Kevin Rodrigues Pires, Niklas Heidemann und Marco Königs eine Preußen-Vergangenheit hat. „Der Verein liegt mir am Herzen. Aber: Wir sollten uns auf uns selbst fokussieren. Die Mannschaft und der Trainer haben sich dieses Spiel erarbeitet. Wir sind nicht der Favorit, wollen es aber vor einer hoffentlich guten Kulisse genießen.“ Und möglichst Zählbares mitnehmen.

Das sieht auch Björn Mehnert so: „Mit Blick auf die Punkteausbeute sind Münster und wir auf einem Level. Klar gibt es Unterschiede in der Spielidee, aber beide Teams wollen aktiv sein und den Ball haben.“ Zwar habe Münster mit Verletzungssorgen zu kämpfen, aber: „Ich schätze den Kollegen (Sascha Hildmann, Anm. der Red.) sehr, ich habe ihn noch nie jammern hören. Der Kader ist gut aufgestellt, sie können mit Ausfällen leben. Das wäre auch sonst fahrlässig. Der Kader umfasst zwar nicht mit 25 Topspieler wie bei RWE, aber 21, 22. Sie haben viele Leute gehalten, gute geholt, sind auf allen Positionen stark besetzt und im Verbund sehr eingespielt. Münster ist effektiv bei Standards, hat mehrere Zielspieler und ein extrem gutes Umschaltspiel. Die Mannschaft verfügt über eine gute Mischung aus Erfahrung und talentierten Leuten.“

Druck empfindet Mehnert aber nicht: „Den spüren Menschen, die beispielsweise wie nach dem Hochwasser um Existenzen kämpfen und ihre Familie ernähren, ihr Leben neu ordnen und aufbauen müssen. Wir freuen uns, mit den Besten zu messen.“ Die gesamte Wochenplanung hatte er wegen des Sonntagsspiels um jeweils einen Tag nach hinten verschoben.

Ob Kevin Rodrigues Pires bei seinem Ex-Club aufläuft, entscheiden die letzten beiden Trainingseinheiten. „Er muss bei 100 Prozent sein“, legt sich Mehnert fest. Offen ist noch, ob Marco Königs oder Roman Prokoph stürmt. „Vielleicht bringe ich ja beide, damit rechnet Münster bestimmt nicht“, schmunzelt der Trainer.

Beim WSV laufen unterdessen die Gespräche mit der Verwaltung zur Umsetzung der vom Hauptausschuss beschlossenen 2G-Regel im Stadion am Zoo. „Dann werden wir sehen, wie es mit den Zuschauerzahlen aussieht“, blickt Küsters voraus. Der Kader selber ist nach seinen Angaben größtenteils geimpft – bis auf drei Spieler.

Zum Liveticker: hier klicken!