Handball BHC steht als Absteiger fest und erhält Geld
Wuppertal · Der Handball-Bundesligist Bergischer HC ist nun auch offiziell Zweitligist, bekommt aber eine finanzielle Kompensation. Das hat das Schiedsgericht am Freitag (14. Juni 2024) entschieden.
Das Gericht hatte den entsprechenden Vorschlag unterbreitet, um „weitere gerichtliche Verfahren zu vermeiden und so möglichen Schaden von der Handball-Bundesliga und allen Clubs abzuwenden“, teilte die HBL am Nachmittag mit. Sie verwies dabei auf „erhebliche kartell- und europarechtliche Unwägbarkeiten“ bei weiteren potenziellen Verfahren. Außerdem wäre die Planung der kommenden Spielzeit dadurch zeitlich erheblich ins Wanken geraten.
Beide Seiten stimmten demnach nach intensiven Beratungen zu. „Durch diesen Vergleich sind alle zwischen den Beteiligten streitgegenständlichen Ansprüche endgültig erledigt. Der Bergische Handball Club 06 wird in der Saison 2024/25 in der 2. Handball-Bundesliga antreten“, heißt es.
Der Streit hatte sich seit Wochen hingezogen. Im Kern ging es darum, dass der BHC davon ausgegangen ist, dass der HSV Hamburg die Lizenz zu Unrecht erhalten hat. Er forderte deshalb Einblick in die Unterlagen der Norddeutschen und einen 19. Startplatz im Oberhaus. Zwischenzeitlich drohte die Auseinandersetzung zu einer Schlammschlacht auszuarten.
Im Hintergrund hatte der BHC allerdings bereits seit Monaten zweigleisig geplant – sowohl personell als auch finanziell. Der bis 2028 laufenden Vertrag mit dem freigestellten Ex-Coach Jamal Naji ist nun obsolet, in der kommenden Spielzeit betreuen Arnor Gunnarsson und Markus Pütz das Team. Die Verträge von Lukas Stutzke, Christopher Rudeck, Mads Kjeldgaard Andersen, Isak Persson und Frederik Ladefoged beziehen sich nur auf die Bundesliga und laufen Ende Juni aus. Der Kontrakt mit dem kürzlich verpflichteten Robin Granlund (25) vom schwedischen Erstligisten Eskilstuna gilt auch eine Etage tiefer.
Der BHC trägt seine Heimspiele jetzt nur noch in der Wuppertaler Uni-Halle und in der Düsseldorfer Mitsubishi Electric Halle aus. Der große PSD Bank Dome in der Landeshauptstadt rechnet sich in der 2. Liga nicht.