Fußball-Regionalliga: 1:2 (1:0) gegen den BVB II WSV hält Meisterrennen lange offen

Wuppertal · Der Fußball-Regionalligist Wuppertaler SV hat das letzte Saisonspiel verloren. Im Stadion am Zoo unterlag die Mannschaft von Trainer Björn Mehnert am Samstagnachmittag (5. Juni 2021) der U23 von Borussia Dortmund mit 1:2 (1:0). Die BVB-Reserve schaffte damit den Aufstieg in die 3. Liga.

Szene aus dem Stadion am Zoo.

Foto: Dirk Freund

Der WSV-Chefcoach bot wie angekündigt die stärkste Formation auf und verteilte keine „Abschiedsgeschenke“. Einziger Wechsel in der Startelf im Vergleich zum Pokalfinale gegen Straelen: Lars Bender ersetzte Beyhan Ametov. Das war taktisch zu erklären, weil Mehnert gegen den BVB nicht zu offensiv antreten wollte. Vor dem Anpfiff gab es eine Gedenkminute für den verstorbenen Ex-Bundesliga-Star Jürgen „Boxer“ Kohle.

Der BVB übernahm zwar zunächst die Initiative, ohne aber Topchancen zu kreieren. Die hatte der WSV in der 9. Minute: Saric tankte sich rechts perfekt durch und flankte auf den langen Pfosten. Dort setzte Königs einen Flugkopfball an. Dortmund klärte auf der Linie. Zwei Minuten später tauchte Hagemann am kurzen Pfosten auf. Er chippte den Ball nach innen. Im Dortmunder Strafraum brannte es lichterloh. Das temporeiche Spiel beruhigte sich anschließend etwas. Alaa Bakir zielte in der 34. Minute knapp über den WSV-Kasten. Das 1:0 machte aber der WSV: Salau bediente mit einer langen Flanke Hagemann, der den Ball aus kurzer Distanz über die Linie drückte (34.). Hagemann wurde bei einem weiteren Konter erst in letzter Sekunde gestoppt (37.). Einen Schuss von BVB-Torjäger Stefan Tigges hielt WSV-Keeper Sebastian Patzler sicher (41.). Als Schlusspunkt einer starken ersten Halbzeit nagelte Semir Saric einen Schuss aus 20 Metern an den Außenpfosten (44.).

Der zweite Durchgang startete kurios. Erst vergab das Mehnert-Team eine sehr gute Konterchance in Überzahl (47.), im Gegenzug traf Tigges zum Ausgleich – 1:1 (47.). Dortmund drückte nun auf die Führung. Doch der WSV verteidigte leidenschaftlich. Mehnert brachte Beyhan Ametov für Lars Bender (65.). In der 70. Minute prüfte Moritz Römling den Dortmunder Towart Luca Unbehaun aus kurzer Distanz, der mit dem Fuß zur Ecke abwehrte. Patzler hielt einen Schuss von Tigges (81.). Dann kam Burak Gencal für Kevin Rodrigues Pires (81.). Tigges zirkelte den Ball, nachdem er Patzker umkurvt hatte, aber abgedrängt worden war, an den Außenpfosten (84.). Der WSV öffnete nun, spielte auf Sieg – und fing sich den Konter: Der eingewechselte Ansgar Knauff vollendete zum 1:2 (89.). Es war die endgültige Entscheidung für die Dortmunder, denen aber auch das Remis gereicht hätte.

Stephan Küsters (Sportlicher Leiter des WSV): „Wir hätten in der ersten Halbzeit den Sack zu machen können. Nach dem Wechsel haben wir eine gute Konterchance. Da hätten wir nur querlegen müssen und hätten freie Bahn aufs Tor gehabt. Beim 1:1 sieht Sebastian Patzler nicht so gut aus. Aber er hat die gesamte Rückrunde hervorragende Leistungen gezeigt, da kann das auch mal passieren. Am Ende fehlte uns ein Quäntchen Glück, um die drei Punkte hierzubehalten. Trotzdem Riesenkompliment an die Mannschaft, sie hat alles rausgehauen. Aber auch, verbunden mit einem großen Dankeschön, an alle Beteiligten im Umfeld. Es hat großen Spaß gemacht. Alle haben sich den Urlaub verdient. Nur Björn Mehnert, Gaetano Manno (Chefscout, Anm. der Red.) und ich noch nicht, bis die neue Mannschaft steht. Vielleicht klappt es ja dann Ende des Monats.“

WSV-Trainer Björn Mehnert: „Wir haben alles rausgehauen. Ich denke, in der ersten Halbzeit kann man es nicht besser spielen. Da müssen wir 2:0, 3:0 führen. Man hat gemerkt, dass wir Dortmund schon ins Wanken gebracht haben. Leider sind wir nur mit einem 1:0 in die Kabine. Und Dortmund hat dann eine unfassbare Qualität, um zurückzukommen. Vor dem 1:1 haben wir die riesen Konterchacne. Da müssen wir es vielleicht besser ausspielen und das 2:0 machen. Dann ist das Spiel auch zu Ende. Ich glaube, dann kommt Dortmund nicht mehr zurück. Ich denke, die Jungs von Dortmund haben es sich verdient aufgrund der tollen Serie, die sie gespielt haben. Sie sind völlig verdienter Meister. Wer 93 Punkte holt, der hat es auch verdient. Wer das Spiel gesehen hat, kann stolz auf die Leistung unserer Mannschaft sein.“

Noah Salau (WSV): „In der ersten Halbzeit sind wir sehr gut ins Spiel gekommen. Wir hatten es gut unter Kontrolle, haben viele Zweikämpfe gewonnen und hatten viele Spielanteile. Wir machen verdient das Tor und hatten noch Chancen, die wir leider nicht machen. Kurz nach der Halbzeit habe ich die Riesenchance, auf 2:0 zu erhöhen. Die haben wir vergeben, im Gegenzug bekommen wir das 1:1. Das war natürlich bitter. Danach mussten wir uns erst einmal ein bisschen wieder fangen. Wir haben es in den Griff bekommen, hatten aber nicht mehr so viel Zug zum Tor. Wir gehen leider als Verlierer vom Platz, obwohl wir alles rausgehauen haben. Ich freue mich sehr, weiter hierzubleiben. Es ist eine Riesenentwicklung mit der Mannschaft passiert. Ich bin froh, ein Teil der Mannschaft zu sein und ein Teil des Vereins. Ich freue mich auf jeden Fall auf die nächste Saison.“

Isaak Akritidis (WSV): „In der ersten Halbzeit haben wir als Mannschaft eine super Leistung gezeigt und hatten Chancen. Wir sind mit 1:0 in Führung gegangen und hatten dann noch einen Pfostenschuss. In der zweiten Halbzeit sind wir rausgekommen und hatten einen super Angriff, der abgefangen wurde, und haben durch den Gegenkonter das 1:1 kassiert. Dann sind wir ein bisschen hinterhergelaufen. Am Ende hat der kleine Punch gefehlt, damit wir das Spiel noch gewinnen. Und dann macht Dortmund das 2:1.“

Die neue Spielzeit startet am zweiten August-Wochenende. Der WSV will den Trainingsbetrieb Anfang Juli wieder aufnehmen.

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