Fußball-Regionalliga WSV: Karten, Konto und Kühnel
Wuppertal · Die Serie ist gerissen. Nach drei Siegen in Folge hat der Fußball-Regionalligist WSV beim 0:1 gegen die U21 des 1. FC Köln die erste Niederlage kassiert. Erschüttert war mit Blick auf den ebenso guten wie zum Teil glücklichen Auftakt danach aber niemand.
„Wir sind natürlich enttäuscht und müssen uns jetzt schütteln. Jetzt sind wir wach“, analysierte Trainer Andreas Zimmermann. „In Rödinghausen müssen wir dann auch wieder fighten. Jetzt müssen wir uns erst mal erholen und wenigstens einen Punkt holen.“
Was ein großes Unterfangen ist. Zwar wird am Samstag um 14 Uhr im „Häcker Wiehenstadion“ das Duell des Spitzenreiters gegen den Tabellendritten angepfiffen, der SVR ist allerdings klarer (Aufstiegs-)Favorit. Die Mannschaft von Chefcoach Enrico Maaßen, in der mit Daniel Flottmann und Angelo Langer zwei ehemalige Wuppertaler stehen, holte 13 von bisher 15 möglichen Punkten, musste sich nur gegen RW Essen mit einem Remis begnügen.
Zudem sorgte der Club aus der 10.000-Seelen-Gemeinde im Kreis Herford im DFB-Pokal für Furore. Gegen den Bundesliga-Aufsteiger SC Paderborn musste sich der SVR erst nach Elfmeisterschießen mit 5:7 (3:3/3:3) geschlagen geben. Aufpassen muss der WSV vor allem auf die Angreifer Simon Engelmann (vier Saisontore) und Lars Lokotsch (drei Tore). Doch vielleicht spielt der Umstand, dass der WSV nicht unter Druck steht, in die Karten. Zumal Danny Kierath nun die Freigabe erhalten hat.
Klar ist allerdings: Gegenüber dem 3:0 im Benefizspiel am Dienstag beim Bezirksligisten VfB Schwelm ist eine deutliche Steigerung notwendig. Zwar bot Zimmermann vornehmlich die zweite Reihe des Regionalliga-Kaders auf. Seine Hoffnung, dass sich jemand in den Vordergrund spielt, erfüllte sich nicht. Auch die beiden brasilianischen Testspieler nicht, die wieder abgereist sind.
Das Transferfenster schließt am 2. September. Danach können nur noch Akteure verpflichtet werden, die seit dem 1. Juli keinen Verein haben. Ob der WSV noch einmal aktiv wird, ist angesichts der weiterhin engen Finanzlage offen. Mehr Spielraum hätte Sportdirektor Karsten Hutwelker, sollte sich der aussortierte Mittelfeldspieler Meik Kühnel noch einem anderen Club anschließen.