Fußball-Niederrheinpokal WSV-Sportchef Hutwelker: „Unbedingt weiterkommen!“
Wuppertal · Der Fußball-Regionalligist Wuppertaler SV ist nach dem 2:1 gegen Aachen am Freitag (2. August 2019) um 19.30 Uhr im Pokal gegen den Landesligisten VfR Krefeld-Fischeln gefordert.
Als die ersten drei Punkte der Saison eingefahren waren, gab Vorstandssprecher Alexander Eichner einen Einblick in sein (sportliches) Seelenleben: „Das, was wir gegen Aachen auf dem Platz gesehen haben, hatte ich zwar erhofft. Aber erwartet habe ich es nicht, dass Karsten Hutwelker und Andreas Zimmermann eine echte Mannschaft aufbieten werden.“
Nach den turbulenten vergangenen Monaten (Eichner: „Es war keine Selbstverständlichkeit, dass wir in die Saison 2019/20 starten konnten. Die letzten fünf Monate waren eine Operation am offenen Herzen unter Dauerbeschuss.“) soll nun nach dem Wunsch der Verantwortlichen Ruhe einkehren und die „Restrukturierung des Vereins“ fortgesetzt werden.
Dabei, wird Sportdirektor Karsten Hutwelker nicht müde zu betonen, werde man weiterhin sachlich und realistisch arbeiten: „Das Saisonziel ist und bleibt der Klassenerhalt.“ Denn natürlich wusste auch der 47-Jährige, dass sein Team in einigen Phasen etwas Glück hatte. Aber, und das war wohl die wichtigste Erkenntnis, die Grundtugenden waren zu sehen: „Einsatz, Laufbereitschaft, Kampf und vor allem viel Herz!“ Attribute, die mögliche andere Defizite ausgleichen und für die notwendigen Punkte sorgen können.
Trainer Andreas Zimmermann: „Das haben wir uns alle erhofft. Ich habe eine Mannschaft gesehen, die gefightet und gekämpft hat. (...) Wir wollen fünf Mannschaften hinter uns lassen. Keiner darf erwarten, dass wir den ganz großen Fußball bieten, sondern schnell und gradlinig.“ Auch die Zuschauerzahl (3.868, darunter rund 1.500 Fans aus Aachen) versuchte die WSV-Führungsriege nüchtern einzuordnen. Eichner: „Das Spiel hätte mehr Zuschauer verdient gehabt.“ Hutwelker: „Vielen Dank an alle, die uns unterstützt haben. Wir werden in den kommenden Wochen weiter daran arbeiten, dass sich immer mehr für den neuen WSV interessieren.“
Beispielsweise bereits am Freitag (19.30 Uhr) in der ersten Runde des Niederrheinpokals. Gaben in der vergangenen Saison bereits RWS Lohberg, der SV Rees und der 1. FC Monheim ihr Heimrecht ab, verzichtete nun auch der VfR Krefeld-Fischeln aus organisatorischen Gründen darauf. Natürlich kein Nachteil für den WSV, bei dem Noah Salau und Semir Saric (beide Bänderverletzungen) ausfallen. Gianluca Marzullo zwickt der Oberschenkel, es könnte aber klappen. Ob Daniel Kierath auflaufen kann, hängt davon ab, ob die Spielberechtigung rechtzeitig eintrifft.
Hutwelker gibt die klare Marschrichtung aus: „Wir wollen unbedingt weiterkommen.“ Schließlich hat der Pokal nicht nur sportliche, sondern auch finanzielle Bedeutung. Größere Experimente wie in früheren Zeiten, als der WSV in den ersten Runden zuweilen die Stammkräfte schonte (und ausschied), sind nicht zu erwarten. „Wir haben momentan auch keine weiteren Reihen“, schmunzelt Hutwelker.
Trainer Zimmermann appellierte unterdessen nach dem Sieg gegen Aachen: „Wir sind der neue WSV. Den haben wir heute gesehen. Und jetzt bitte ich auch alle Wuppertaler, uns zu unterstützen. Nicht nur die, die da waren, sondern auch alle anderen.“