Fußball-Regionalliga: 1:1 (0:0) gegen Fortuna Köln WSV gibt Sieg noch aus der Hand
Wuppertal · Der Fußball-Regionalligist Wuppertaler SV hat seine Negativserie nicht beendet, sich aber gesteigert. Die Mannschaft von Trainer Alexander Voigt trennte sich am Samstagnachmittag (26. Oktober 2019) von Fortuna Köln mit einem 1:1 (0:0). Vor 1.492 Zuschauern im Stadion am Zoo war die elfte sieglose Ligapartie.
Bei strahlendem Sonnenschein stand Gianluca Marzullo direkt zu Beginn im Mittelpunkt. Erst vergab es nach zwei Minuten nach starkem Pass von Noah Salau eine gute Chance (2.), dann einen Elfmeter. Yusa Alabas war zuvor im Strafraum gelegt worden. Der ehemalige Wuppertaler Schlussmann Kein Rauhut bekam die Fingerspitzen beim Strafstoß noch an den Ball und lenkte den Ball an den Pfosten und dann ins Toraus (6.).
Köln traf zunächst weiterhin kaum in Erscheinung. Der WSV, bei dem Voigt mit Yusa-Semih Alabas und Kevin Pytlik (für Silvio Pagano und Ufumwen Osawe) zwei neue Akteure brachte, musste den Elfer-Rückschlag erst einmal verarbeiten. Dann aber wachte die Fortuna auf. Frank Uzelac setzte einen Schuss knapp links neben das Tor (24.). Dabei blieb es aber weitestgehend. Beide Teams waren in den ersten 45 Minuten zwar bemüht, aber vor den Toren nicht wirklich zielstrebig genug. Immerhin: Das 4-4-2-System mit Raute hielt die Gäste aus der Domstadt, die mit der Empfehlung von 13 Punkten aus fünf Spielen angereist waren, in Schach. Folgerichtig das torlose Remis zur Pause.
WSV-Trainer Voigt verzichtete zu Beginn der zweiten Halbzeit zunächst auf Wechsel. Und erneut hatten die Bergischen direkt eine Großchance. Joey Paul Müller hatte die Führung auf dem Fuß, doch Rauhut wehrte noch spektakulär zur Ecke ab (52.). Die Partie nahm Fahrt auf und wurde hektischer. Mike Owusu drang in den Wuppertaler Strafraum ein, aber Salau passte noch rechtzeitig auf (57.). Nedim Pepic kam für den angeschlagenen Daniel Grebe (60.).
Nach einem Eckball verhinderte Jannis Hoffmann kurz vor der Linie die WSV-Führung (67.). Die Rot-Blauen bemühten sich nach Kräften, mussten aber auch Obacht geben: Felix-Benedict Neuhäuser verzog aus elf Metern knapp (70.). Eine Minute später ersetzte Beyhan Ametov dann Alabas. Es folgte die Erlösung für die heimischen Fans: Pepic wollte von links aus dem Halbfeld flanken, doch der Ball rutschte ihm etwas über den Schlappen und wurde zum beinahe unhaltbaren Torschuss. Unten links schlug das Leder ein, Rauhut streckte sich vergeblich - 1:0 (73.).
Ametov hätte den Sack zumachen können, scheiterte aber im Eins-gegen-Eins am starken Rauhut (78.). Auch Daniel Nesseler machte das 2:0 nicht; sein Kopfball strich am Pfosten vorbei (83.). Auf der Gegenseite versagten Roman Prokoph freistehend die Nerven (85.). Besser machte es Dennis Brock, der einen Abstauber einnetzte - 1:1 (88.). Lübcke entschärfte in der 90. Minute mit einer Glanzparade den Rückstand. Die Fortuna drückte. Doch es blieb beim Remis, auch weil Pepic nicht traf (90.+5.). Nach Spielende kam es noch zu einer Rudelbildung: Pytlik und Uzelac sahen daraufhin die rote Karte.
Thomas Stratos (Fortuna Köln): „Wir haben eine sehr gute Serie. Die letzten Spiele gut gespielt, auch die Punkte geholt, um hier erhobenen Hauptes zu erscheinen. Wir hatten uns viel vorgenommen, das hörte jedoch früh auf. Wir waren irgendwie blockiert, sobald das Spiel losging. Ich hatte da kein gutes Gefühl. Wir haben nicht umsetzen können, was wir besprochen hatten, und haben mehrfach Glück gehabt. Wir haben uns in der Pause wieder viel vorgenommen, konnten es aber wieder nicht umsetzen. Wir sind in Rückstand geraten. Wir haben dann Moral gezeigt und uns das 1:1 erkämpft. Nicht erspielt, erkämpft. Das ist das einzig Positive, das ich heute gesehen habe.“
Alexander Voigt (Wuppertaler SV): „Es ist natürlich ein krasses Gegenteil bei uns. Wir kommen aus einer Phase, die nicht so prickelnd war. Wenn man sieht, was die Jungs reingeworfen haben, muss man schon sagen, dass wir zwei Punkte verloren haben. Die Jungs hätten sich das verdient gehabt. Wir hatten aber nicht die nötige Ruhe, um den Deckel drauf zu machen. Die Chancen waren definitiv da. Das ist nicht schön, kann aber passieren. Die Mannschaft ist da gut rausgekommen, hat weiter gekämpft, auch nach dem Elfmeter. Das ist positiv. Mit der Leistung können wir zufrieden sein, mit dem Ergebnis nicht wirklich. Aber das ist der Weg, den wir gehen müssen.“
Die Trainer wollten die Rudelbildung, die sich unmittelbar nach dem Schlusspfiff ereignete, nicht kommentieren. Sie bestätigten aber den Platzverweis für Kevin Pytlik. Köln Kapitän Frank Uzelac hat zudem stellvertretend für seinen Kollegen Firat Tuncer die rote Karte gesehen. Voigt kommentierte die bevorstehende Sperre für Pytlik wie folgt: „Das war nicht die beste Entwicklung für uns. Aber wir haben noch weitere Spieler. Es ist aber schade für Kevin. Aber wir müssen es so hinnehmen.“
Am kommenden Samstag (2. November 2019) steht für den WSV das Kellerduell beim Schlusslicht SG Bergisch Gladbach 09 an. Anstoß in der Belkaw-Arena ist um 14 Uhr.