Fußball-Testspiel: WSV - Vohwinkel 4:0 (2:0) Eine Vision und ein Appell
Wuppertal · Der Fußball-Regionalligist WSV hat große Ziele, braucht aber Hilfe. Sportdirektor Bölstler bleibt.
Es war eine schmackhafte Vision, die die Führungsetage des WSV am Donnerstagabend in den Räumen des Sponsors "Wupper-Küchen" der Öffentlichkeit kredenzte. Bis zum Jahr 2020 will der Verein zurück in die 3. Liga — und damit endgültig wieder in den reinen Profibereich.
Dass dafür jede Menge Anstrengungen und externe Hilfen notwendig sind, verhehlte Vorstandssprecher Lothar Stücker ("Finanziell liegen wir weit unten in der Tabelle") nicht. Zwar seien die Insolvenz und Konsolidierung, deren Kosten höher gewesen seien als geplant, nun abgeschlossen. Doch schon die geplante Etaterhöhung für die kommende Saison von derzeit 1,35 Millionen Euro um eine Viertelmillion auf dann 1,6 Millionen Euro wird ein Kraftakt.
In dieser Saison musste das Winter-Trainingslager ausfallen, weil kein Geld zur Verfügung stand. Stücker: "Unsere Ressourcen sind erschöpft. Wir haben erreicht, was wir erreichen konnten. Aus der jetzigen Konstellation lässt sich nicht mehr rausholen. Dabei brauchen wir Unterstützung — ohne diese wird uns das nicht gelingen. Da schließe ich Politik, Wirtschaft etc. ein."
Um die Strukturen innerhalb des Clubs weiter zu professionalisieren, soll der Vorstand von zwei (Lothar Stücker und Horst Willich) auf später fünf Personen erweitert werden. Neu hinzu stößt Harald Lucas: "Ich bin gebürtiger Wuppertaler und seit Jahrzehnten mit dem WSV verbunden — und übrigens am Gründungstag des WSV zur Welt gekommen. Ich durfte die gute alte Zeit miterleben. Dazwischen war ich beruflich in Mainz, seit vielen Jahren bin ich aber wieder Mitglied und auch im Förderkreis aktiv."
Manuel Bölstler wird derweil vom Sportdirektor zum Fußballvorstand befördert. Er unterschrieb einen Vertrag bis 2020. Trainer Stefan Vollmerhausen soll ebenfalls mindestens noch drei Jahre bleiben. Zudem will der WSV einen kaufmännischen Geschäftsführer installieren.
Ziel bleibe es, wieder in der ARD-Sportschau zu sehen zu sein, erneuerte Verwaltungsrat Jürgen Harmke ("Die Rede ist immer von der guten alten Zeit. Wir wollen nun die gute neue Zeit gestalten!") bei der Vorstellung des Konzepts "WSV 2020" die Ankündigung der Initiative "2.0" von 2013. Will sagen: Der Aufstieg bleibt im Visier. Möglich werden soll der eben durch die finanzielle Hilfe der Unternehmen, aber auch eine Kooperation mit einem Proficlub aus der Region.
Am Sonntag (29. Januar 2017) gewann der WSV ein Testspiel gegen den Landesligisten FSV Vohwinkel in Haan mit 4:0 (2:0). Die Tore erzielten Hagemann, Aydogmus, Holldack und Heinen.
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