Die Stimmen nach dem Spiel BHC-Chef Föste: „Nicht die Stabilität über 60 Minuten“
Wuppertal · Im Hinspiel hatte der Handball-Bundesligist Bergischer HC mit dem Derby-Sieg in Gummersbach für eine Überraschung gesorgt. Die blieb diesmal aus. Und so werden die Sorgen immer größer. Die Stimmen nach dem Spiel.
Gudjon Valur Sigurdsson (Trainer des VfL Gummersbach): „Ich bin sehr glücklich und zufrieden, dass wir das Derby gewonnen haben. Wir hatten Riesenrespekt vor der Aufgabe hier. Wir wussten, in welcher Situation sich der BHC aktuell befindet und welche Qualität diese Mannschaft hat. Wir haben heute versucht, die Abwehr zu ändern, weil wir in der Vergangenheit ziemlich große Probleme mit Frederik Ladefoged am Kreis hatten. Wir wollten ein bisschen aggressiver sein, was uns teilweise gelungen ist, wobei wir trotzdem auch heute wieder am Kreis Probleme hatten.
Was uns im Spiel gehalten hat, war, dass wir vorne gute Lösungen gefunden haben und treffsicher waren. So geht es ausgeglichen in die Kabine. In der zweiten Halbzeit erwischt der BHC den besseren Start. Dann verschaffen wir uns beim 21:20 ein bisschen Luft und von da an klappt fast alles. Unsere Abwehr steht zunehmend kompakter, vorne sind wir effektiv und setzen uns mit einem 9:2-Lauf ab. (Bilder)
Alles in allem bin ich sehr froh über den Sieg, möchte an dieser Stelle aber auch dem BHC viel Erfolg und Kraft für die bevorstehenden Spiele wünschen. Ich würde ungern in der kommenden Saison auf die Derbys verzichten.“
Jamal Naji (Trainer des Bergischen HC): „Ich finde, dass wir emotional vom Anfang weg voll im Spiel sind und das auch nach außen transportieren. In der ersten Halbzeit greifen wir sehr gut an. Wir schaffen es aber nicht, das über die 60 Minuten durchzuziehen. Und da liegt heute der Unterschied, weil Gummersbach über das ganze Spiel unfassbar effektiv und gut im Angriff ist. Defensiv haben wir große Probleme. Wir kommen nicht so gut aus der Halbzeit, kämpfen uns mit einem Kraftakt bei minus drei auf ein Tor wieder ran.
Wir haben in dieser Phase aber dann viele technische Fehler, welche Gummersbach bestraft. Das Sieben-Gegen-Sechs geht am Ende des Tages völlig in die Hose. So kommt am Ende ein sehr schmerzhafter, aber dennoch verdienter Derbysieg für Gummersbach zustande.“
Jörg Föste (Geschäftsführer des Bergischen HC): „Wir verlieren die letzten 26 Spielminuten mit acht Toren zu Hause vor ausverkauftem Haus. Da fällt es mir außerordentlich schwer, im Gesamtresümee noch positive Worte zu finden. Man sieht, dass wir die Stabilität nicht haben über 60 Minuten. Direkt nach der Pause verlieren wir den Kopf. Wir machen zwar das Führungstor, sind aber dann anfällig, verlieren gleich Bälle, lassen uns den Ball aus der Hand prellen, spielen ein Sieben gegen Sechs, wie es grotesker kaum sein kann.
All das zusammengenommen zeigt die mangelnde Stabilität, die wir vor allem in der zweiten Halbzeit an den Tag gelegt haben. In der ersten Hälfte haben wir Moral gezeigt, vier Tore aufgeholt und eine doppelte Unterzahl überstanden.“