Handball-Bundesliga BHC: "Schön, dass es wieder losgeht"
Wuppertal / Solingen · Der Handball-Bundesligist Bergischer HC tritt zum dritten Mal in dieser Saison zum "Löwenduell" an. Nachdem die Rhein-Neckar Löwen im Hinspiel der Handball-Bundesliga sowie im DHB-Pokal-Sieger geblieben waren, hofft der BHC am Samstagabend (20.30 Uhr, SAP Arena Mannheim) auf eine Minimalchance.
Die Verletzungssorgen erschweren die Aufgabe allerdings.
"Es ist schön, dass es wieder losgeht", sagt Trainer Sebastian Hinze angesichts der ersten Partie nach der WM-Pause. "Wir werden es schwer haben, aber wenn wir von Beginn an eine hohe Effizienz an den Tag legen, können wir eine kleine Chance bekommen."
Selbstverständlich wollen die Gäste verhindern, dass die Rhein-Neckar Löwen frühzeitig Sicherheit gewinnen. Um das zu schaffen, setzen die Bergischen wieder auf das Tempospiel. "Wir haben zwar immer noch viele Verletzte, doch die Situation ist eine andere als im Dezember", erläutert der Coach. Waren Ende 2018 vor allem Rückraumspieler ausgefallen, sind nun fast alle Positionen betroffen. "Wir sind außen jeweils einfach besetzt und auf allen anderen Positionen doppelt", hebt Hinze den positiven Aspekt hervor.
So will der BHC an seine alten Stärken anknüpfen. Mit hohem Tempo soll der Gegner bei Gegenstößen und zweiter Welle überrumpelt werden. "Das ist unsere Grundidee - aber natürlich müssen wir in so einem Spiel auch schauen, was letztendlich funktioniert. Und wir brauchen Paraden aus dem Rückraum sowie von außen."
Neben Maciej Majdzinski (Rückraum), dessen Ausfall mit einem Kreuzbandriss bis Saisonende klar ist, muss der BHC auf Csaba Szücs, Daniel Fontaine (beide Rückraum), Jeffrey Boomhouwer (Linksaußen), Arnor Gunnarsson (Rechtsaußen) und Leos Petrovsky (Kreis) verzichten. Die Spieler sollen alle so bald wie möglich zurückkehren, Prognosen möchte der Club jedoch nicht mehr wagen. "Darauf haben wir uns verständigt", sagt Geschäftsführer Jörg Föste. Kurzfristig werde man über die Einsätze informieren. Linus Arnesson ist wieder mit dabei, nachdem er das All-Star-Game aufgrund muskulärer Probleme abgesagt hatte.
Max Darj muss sich erneut an einen neuen Spannmann im Innenblock gewöhnen. Kristian Nippes oder Fabian Gutbrod kommen beispielsweise für diesen Job in Frage. "Ob das dann auch gegen dieses Weltklasse-Niveau gut funktioniert, werden wir sehen", meint Hinze. Das muss es, um beim amtierenden Pokalsieger eine Chance zu haben. "Wir wollen natürlich auch dieses Spiel gewinnen, aber wir sind in der komfortablen Situation, keinen Ergebnisdruck zu haben. Es wird also auch andere Ziele geben", verrät der Coach. So wird der 19-jährige Yannick Fraatz erste Wahl auf der rechten Außenbahn sein, und auch Alexander Weck, der mit 18 Jahren noch in der A-Jugend zum Einsatz kommt, soll Erfahrungen sammeln.
Die Rhein-Neckar Löwen sind mit einem Misserfolg ins neue Jahr gestartet. In der Champions League unterlag der Deutsche Meister von 2016 und 2017 gegen Vardar Skopje mit 27:30. Es fehlten Jesper Nielsen (Leistenprobleme) und Steffen Fäth (Hüftverletzung). Vor guter Kulisse soll nun also wohl ein Sieg gegen den BHC her. "Es wird ein volles Haus erwartet", sagt Jörg Föste. Die Mannheimer haben während der Weltmeisterschaft vergünstigte Tickets angeboten. "Und der gute Vorverkauf ist auch ein Zeichen dafür, dass der BHC gerne gesehen ist", meint der Geschäftsführer.
Die gute WM-Stimmung wirkt sich auch beim BHC aus. Gegen die HSG Wetzlar (Sonntag, 17. Februar, Klingenhalle) sind nur noch Restkarten vorhanden. Für das letzte Saisonspiel gegen die SG Flensburg-Handewitt (Sonntag, 9. Juni, ISS Dome) sind bereits mehr als 2.500 Tickets abgesetzt.